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Rapspreise steigen, Handel bleibt dennoch verhalten

Der Preis für hat zuletzt spürbar zugelegt, angetrieben durch anhaltende in weiten Teilen Europas sowie den schwachen Euro. Trotz dieser positiven Preisentwicklung bleibt der Handel bislang zurückhaltend. Die Landwirte agieren vorsichtig, und auch die Nachfrage der Verarbeiter ist begrenzt.

An der Terminbörse Matif in Paris stieg der Preis für Raps mit Lieferung im August innerhalb eines Tages von 478,75 auf 484,25 Euro je Tonne. Auch am Montag setzte sich der Aufwärtstrend fort. Hauptursache ist die Trockenheit in Mittel- und Westeuropa, die für Unsicherheit hinsichtlich der Erntemengen sorgt. Weil dringend benötigter Regen ausbleibt, nehmen die Bedenken über mögliche Ertragseinbußen zu.

Zudem spielt der Wechselkurs eine Rolle. Der schwache Euro verbessert die Wettbewerbsfähigkeit europäischen Rapses auf dem Weltmarkt, was die Preisentwicklung zusätzlich stützt. Gleichzeitig verknappen sich die Lagerbestände in Kanada, da dort große Mengen für den Export abfließen.

Die Preissteigerungen betreffen nicht nur die Börsennotierungen, sondern zeigen sich auch bei Großhandels- und Erzeugerpreisen. So lag der Preis für Rapspartien der neuen ab Hamburg zuletzt bei 481 Euro je Tonne. Im Raum Niederrhein wurden 495 Euro je Tonne gezahlt – jeweils ein Plus von 16 Euro im Vergleich zur Vorwoche.

Trotz dieser festen Marktlage bleibt der tatsächliche Handel eingeschränkt. Viele Landwirte halten sich mit Abschlüssen zurück. Die Sorge um die Auswirkungen der Trockenheit überwiegt. Vor allem in Brandenburg und Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sind bereits erste Trockenschäden sichtbar. In dieser Situation scheuen viele Erzeuger das Risiko und verzichten auf Vorkontrakte für die kommende Ernte.

Auch die Ölmühlen zeigen aktuell nur begrenztes Kaufinteresse. Zwar steigen die Preise für Rapssaat, jedoch nicht in einem Maß, das zu einer spürbaren Belebung des Handels führt. Die Angebote für die erreichen derzeit rund 450,70 Euro pro Tonne, ein Zuwachs von 9,20 Euro zur Vorwoche.

Die Entwicklung auf dem Weltmarkt für Ölsaaten beeinflusst die zusätzlich. Bis zur Wochenmitte waren die Kurse für Sojabohnen an der US-Börse CBOT stabil, bevor es am Donnerstag zu einem deutlichen Rückgang kam. Der Preisverfall wurde durch Spekulationen über eine mögliche Senkung der US-Quote für Biokraftstoffe ausgelöst. Am Freitag folgte eine leichte Erholung.

Der jüngste Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums USDA weist auf eine mögliche Rekordernte bei Sojabohnen hin. Auch die aktuellen Bestandszahlen zeigen sich stabil. In Argentinien wird mit höheren Erträgen gerechnet, während Brasilien bereits eine Rekordmenge eingefahren hat.

Die weitere Entwicklung der Rapspreise wird nun maßgeblich vom Wetter in den nächsten Wochen beeinflusst. Die Auswirkungen der Trockenperiode auf die Erträge in Deutschland bleiben abzuwarten. Bis dahin dürfte der Handel am Rapsmarkt weiter von Zurückhaltung geprägt sein.

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