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Biogasbranche in der Krise: Vorschläge an Politik

Ein Drittel der Biogasanlagen plant die Stilllegung, wie aus der Biogas-Konjunkturumfrage hervorgeht. Die Bewertung der wirtschaftlichen Lage ist die schlechteste seit Beginn der Umfrage von C.A.R.M.E.N. Der Verein renergie Allgäu hat neue Vorschläge an die Politik.

65 % der Biogasanlagenbetreiber schätzen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder mittel ein, während 11 % sie sogar als sehr gut bewerten. Im Gegensatz dazu bewerten 24 % der Unternehmen die Situation im abgelaufenen Geschäftsjahr oder im Jahr 2023 als schlecht oder sehr schlecht – 10 % mehr als im Vorjahr.

Die Biogas-Konjunkturumfrage 2023 des C.A.R.M.E.N. e.V. zeigt den schlechtesten Wert seit 2012. Es wurde kein Zusammenhang zwischen installierter Leistung, Bemessungsleistung und wirtschaftlicher Lage festgestellt. Die Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr sind verhaltener und die Bewertung der vergangenen Jahre ist ebenfalls negativ.

60 % der Betriebe gaben an, dass ihre wirtschaftliche Lage im Geschäftsjahr 2023 den Erwartungen entsprach. Betriebe mit guter wirtschaftlicher Lage führten dies hauptsächlich auf die Einnahmesituation zurück, während Betriebe mit schlechter Lage die Substratkosten als Hauptgrund nannten.

Mehr als ein Drittel der Betreibenden plant, ihre Anlagen stillzulegen, da sie kein zukunftsträchtiges Vermarktungskonzept sehen. Der Umbau zu einer hochflexiblen KWK-Anlage erscheint nur 31 % der Betriebe als erfolgversprechend.

33,6 % der Betreibenden planen, ihre Anlagen nach Ende der Förderperiode 1 stillzulegen. Als Vorschläge an die Bundespolitik wurden die Anhebung der Gebotshöchstwerte für Bestandsanlagen und der Volumina in der Ausschreibung genannt.

Auch die wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven stehen im Fokus der Betreiber. C.A.R.M.E.N. e.V. veranstaltet ein kostenfreies WebSeminar zum Thema „Zukunftskonzept Biogas – so kann’s weitergehen“ und bietet persönliche Beratungen zum Weiterbetrieb nach der Förderperiode 1 an.

Thomas Hartmann von renergie Allgäu fordert von der Regierung, der Verstromung von Biomasse mehr Bedeutung beizumessen. Er sieht in der weiteren Überbauung bestehender Biogasanlagen einen gewaltigen Schritt in Richtung Energiewende. Aktuell gibt es in Deutschland rund 9000 Biogasanlagen mit 6,4 Gigawatt installierter Leistung, die rund 6 % des bundesweiten Strombedarfs decken.

Thomas Hartmann ist überzeugt, dass Biogas deutlich mehr leisten könnte, um die Energiewende voranzutreiben. Er plädiert dafür, das Geld in die Biogasbranche zu investieren, um die Technologie voll auszuschöpfen und die Stromproduktion auf bis zu 15 GW zu steigern.

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