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Untersaaten bringen Vielfalt und Stabilität in den Ackerbau

Eine gut etablierte Untersaat kann landwirtschaftliche Betriebe in vielerlei Hinsicht unterstützen. Sie verringert den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln, belebt das Bodenleben und mindert Erosionsgefahren. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch die Wahl der passenden Pflanzenarten, da nicht jede Kultur gleichermaßen geeignet ist.

Darüber hinaus trägt eine funktionierende Untersaat zum Aufbau von Humus bei, verbessert die Bodenstruktur und steigert langfristig die Fruchtbarkeit. Viehhaltende Betriebe können zusätzlich profitieren, indem sie die Untersaat als Weidefläche oder als Futter nutzen. Besonders beim Anbau von Kohlgewächsen wirkt sich die Begleitkultur positiv aus, da Schädlinge ihre Wirtspflanzen schwerer finden.

Um die Vorteile voll auszuschöpfen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Dazu zählen die Anzahl der Pflanzen, der richtige Zeitpunkt der Aussaat, die geeigneten Saatgutmischungen und die eingesetzte Technik. Ebenso spielt der Standort eine große Rolle: Böden mit ungünstigem pH-Wert oder schlechter Struktur sind weniger geeignet. Auf leichten Standorten mit Wasserknappheit besteht zudem das Risiko einer Konkurrenz zwischen Hauptkultur und Untersaat.

Für eine erfolgreiche Etablierung ist es notwendig, die Begleitkultur in das Gesamtkonzept des Betriebs zu integrieren. Häufige Fehler entstehen durch eine ungeeignete Artenwahl, verspätete Aussaat oder eine fehlerhafte Ablage des Saatguts. Auch die Ertragsstärke der Hauptfrucht setzt Grenzen: Ab etwa 9 Tonnen pro Hektar bei Wintergetreide und 7 Tonnen pro Hektar bei Sommergetreide bleibt der Untersaat aufgrund der dichten Bestände zu wenig Licht.

Der passende Saattermin variiert je nach Kultur und Unkrautdruck. Im Wintergetreide empfiehlt sich eine Aussaat im Herbst, sofern der Unkrautdruck gering ist. Bei stärkerem Auftreten von Beikräutern ist es sinnvoll, die Untersaat auf das Frühjahr zu verschieben. Die Sortenwahl der Hauptfrucht spielt ebenfalls eine Rolle: Einzelähren- und Kompensationstypen eignen sich besser als sehr dichte Bestandes-Typen.

Auch beim Raps bietet es sich an, die Untersaat gleich mit der Hauptaussaat zu etablieren, da diese Kultur schnell schließt. Für den ökologischen Maisbau rät das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zur Aussaat ab Anfang Mai, vorzugsweise vor einer längeren Regenperiode, damit sich die Untersaat optimal entwickeln kann.

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