Anzeige
 

Neue Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel aus Deutschland

Ab sofort sind Lebensmittel mit dem neuen Herkunftslabel „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ in vielen Supermärkten erhältlich. Laut der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) wurde dieses Siegel in Zusammenarbeit mit Landwirten, Handel und Industrie entwickelt. Produkte, die dieses Kennzeichen tragen, wurden vollständig in Deutschland produziert. Landwirte, die sich für das Siegel interessieren, haben die Möglichkeit, morgen (3. September) an einem Online-Seminar zur neuen Kennzeichnung teilzunehmen. Das Herkunftskennzeichen soll sicherstellen, dass alle Schritte der Produktion in Deutschland durchgeführt wurden, erklärt die ZKHL. Der Handel fördert nun aktiv den Verkauf von Produkten, die dieses Siegel tragen. Zu den bisher lizenzierten Produkten zählen Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch, Eier, Obst, Gemüse, Kartoffeln und ausgewählte Milchprodukte. Seit der Genehmigung im April haben Unternehmen wie Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Rewe und Penny zusammen mit ihren Lieferanten die Verpackungen angepasst. In den kommenden Wochen wird das Siegel in immer mehr Geschäften zu sehen sein, so die ZKHL. Erste Produkte mit dem Siegel waren bereits im Frühsommer erhältlich.

Björn Fromm, Vorsitzender der ZKHL und Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels e. V., zeigt sich optimistisch: „Die Einführung des Herkunftszeichens auf breiter Ebene und die große Nachfrage machen uns zuversichtlich, dass wir das Zeichen erfolgreich im Markt etablieren und die Anzahl der Anwender weiter steigern können.“ Interessierte Landwirte können morgen (3. September) von 14:30 bis 15:00 Uhr an einem Online-Seminar der QS-Akademie teilnehmen. Hier werden die Anmeldeverfahren, die spezifischen Kriterien für verschiedene Produkte und die notwendigen Überprüfungen im Betrieb erklärt. Das Seminar richtet sich an verschiedene Zielgruppen, darunter die Fleisch-, Obst-, Gemüse- und Kartoffelwirtschaft sowie an Tierhalter, Erzeuger und QS-Bündler.

Peter Jürgens, Geschäftsführer der ZKHL, betonte im letzten Jahr in einem Interview mit agrarheute, dass Landwirte durch das neue Siegel keine höheren Preise erwarten sollten. Vielmehr sei die Nutzung des Siegels eine Maßnahme zur Existenzsicherung. Das Kennzeichen „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ steht für Agrarprodukte, die in Deutschland produziert und verarbeitet wurden, wie die QS-Akademie erläutert. Es wird im gesamten Lebensmitteleinzelhandel zu finden sein und soll dazu beitragen, individuelle Herkunftskennzeichen zu vereinheitlichen, so die ZKHL.

Durch die Einführung eines gemeinsamen Zeichens mit einheitlichen Herkunftskriterien und Prüfstandards soll das Bewusstsein der Verbraucher für in Deutschland hergestellte Lebensmittel gestärkt werden. Das Siegel steht für Transparenz und Qualität und garantiert, dass alle Schritte entlang der Wertschöpfungskette in Deutschland stattgefunden haben. Es soll das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln mit deutscher Herkunft fördern und die heimische Landwirtschaft unterstützen. Ob dieses neue Herkunftslabel den Landwirten tatsächlich helfen wird, darüber hat agrarheute in einem Kommentar nachgedacht.

Material von ZKHL und QS-Akademie.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

Wegweisendes Urteil: Genossenschaften dürfen Agrarland kaufen

Das Oberlandesgericht Hamm hat in einem bemerkenswerten Verfahren zugunsten einer Tochtergesellschaft der Genossenschaft Kulturland geurteilt. Die Richter befanden den Erwerb von Ackerland...

Windenergiefirma Eno Energy meldet Insolvenz an

Das dritte Jahr der Abschwächung in der Windenergiebranche hat ein weiteres Opfer gefordert. Die Eno Energy GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen...

BASF sucht Partner für Enzym-Sparte

Der Chemiekonzern BASF möchte seinen Geschäftsbereich für Futtermittel-Enzyme mit Hilfe externer Partner weiterentwickeln. Das Unternehmen prüft verschiedene strategische Möglichkeiten für diesen Bereich,...

Insolvenzwelle in US-Agrarsektor

In den Vereinigten Staaten endet eine Phase ungewöhnlich niedriger Insolvenzen in der Landwirtschaft. Nach aktuellen Zahlen der Federal Reserve Bank of Minneapolis...

Edeka: Ab 2030 nur noch Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen

Der Lebensmittelhändler Edeka hat angekündigt, bis Ende 2030 in seinen Eigenmarken ausschließlich Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen anzubieten. Die Umstellung soll sich auf...