Ab dem Jahr 2025 müssen Landwirte mit höheren Beiträgen für die Versicherung ihrer Traktoren rechnen. Diese Anpassungen resultieren aus einer Zunahme von Diebstählen sowie gestiegenen Reparaturkosten. Es hat sich bereits in den letzten Wochen abgezeichnet, dass die Kosten für die Kfz-Versicherung landwirtschaftlicher Schlepper zunehmen werden. Als Hauptgrund für diese Entwicklung gelten nicht eine erhöhte Anzahl an Schadensfällen, sondern die stark gestiegenen Reparaturkosten, die die Auszahlungen der Versicherer in die Höhe treiben. Ein Blick auf die Stundensätze und Ersatzteilpreise nach einem Werkstattbesuch verdeutlicht diese Preissteigerungen.
Die VGH Versicherung weist darauf hin, dass besonders die fortgeschrittene technische Ausrüstung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge, einschließlich Fahrassistenzsystemen, die Kosten weiter in die Höhe treibt. Zudem ist das Diebstahlrisiko für landwirtschaftliche Zugmaschinen gestiegen, was ebenfalls zu den höheren Versicherungsbeiträgen beiträgt.
Heino Beewen, Geschäftsführer der Landvolkdienste GmbH in Hannover, erklärt, dass alle Versicherungsunternehmen ihre Beiträge erhöhen müssen. Diese Anpassungen orientieren sich an der Kostenentwicklung der jeweiligen Schadensverläufe. Vorsichtig geschätzt wird mit einem Beitragsaufschlag von 15-20% für Traktoren bis 100 KW und von 20-25% für Traktoren über 100 KW gegenüber den Vorjahresbeiträgen.
Die VGH hat bereits die Versicherungsbeiträge für landwirtschaftliche Zugmaschinen mit dem Tarif 09-2024 erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr zahlen Neukunden der VGH durchschnittlich 17% mehr.
Landwirte, die auf die steigenden Kosten reagieren möchten, überlegen oft, den Versicherer zu wechseln. Allerdings erhöhen auch andere Versicherer ihre Beiträge, sodass das Einsparpotenzial begrenzt ist. Beewen betont, dass üblicherweise die Versicherungsbedingungen, insbesondere die Rückstufungstabellen nach einem Schaden, geändert werden. Daher lohnt sich ein Wechsel bei einer Beitragserhöhung von bis zu zehn Prozent für einen laufenden Vertrag oft nicht.
Es wird empfohlen, Selbstbehalte in der Kaskoversicherung festzulegen oder zu erhöhen, um die Beiträge um zehn bis 15% zu senken. Eine optimierte Einstufung in Schadenfreiheitsklassen kann ebenfalls zu Einsparungen führen, je nach individueller Situation.
Für Flotten, die mindestens zehn motorisierte Fahrzeuge umfassen, bietet sich ein Flottenvertrag an. Beewen rät, den Schadenverlauf in solchen Verträgen kontinuierlich zu überwachen. Zudem sollte hochwertige Technik, besonders solche mit GPS-Technologie, unbedingt versichert sein, da diese bei Dieben besonders beliebt ist.