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Latil – Gelbe Kraftpakete der Forsttechnik

Wer in Frankreich an schwere Forstarbeit denkt, stößt unweigerlich auf den Namen Latil. Über Jahrzehnte hinweg prägten die markanten Traktoren mit ihrem gelben Anstrich den Holztransport in Europas Wäldern.

Ein ehrwürdiger Vorfahre in einwandfreiem Zustand auf seinem Lieblingsspielplatz … Das für seine Forstmaschinen bekannte Unternehmen Latil hat im Laufe seiner Geschichte auch Personenkraftwagen und Schwerlastfahrzeuge hergestellt. Das Abenteuer begann Ende des 19. Jahrhunderts mit der Anmeldung des Patents „Latil avant-train“, einem Getriebeverfahren, das die gleichzeitige Betätigung von Antriebs- und Lenkrad ermöglichte. Die ersten Forsttraktoren kamen Anfang der 1920er Jahre auf den Markt. Der Lkw-Zweig des Konzerns fusionierte 1955 mit seinem Gegenstück Régie Renault (RNUR) und Somua zu Saviem. Die Montage von Land- und Forsttraktoren wurde 1963 unter dem Namen Latil-Batignolles von der SFAC (Société des Forges et Ateliers du Creusot) übernommen. Von 1974 bis 1993 wurde die Produktion in Lizenz an das in den Ardennen ansässige Unternehmen Brimont übertragen.

Nach der Eingliederung in den Saviem-Konzern im Jahr 1961 setzte Latil die Entwicklung von Forsttraktoren ununterbrochen fort. Bekanntes Modell dieser Zeit war der TL H14, auch als TL 10 bezeichnet. Mit dem Einbau des Vierzylinder-Fulgur-Motors vom Typ 124.51 entstanden neue Varianten, die unter dem Namen Saviem auf den Markt kamen. Dazu zählten die Modelle TL 21/40, TL 22/40 und TL 23/40.

Nur zwei Jahre später, 1963, veräußerte Saviem den Geschäftsbereich Forsttechnik. Käufer war die Société des forges et ateliers du Creusot, ein Teil des Schneider-Konzerns. Damit verlagerte sich die Fertigung der Forstmaschinen nach Nantes. Gleichzeitig erhielt die Marke ihre ursprüngliche Identität zurück. Unter der Bezeichnung Latil Batignolles wurde die Produktion weitergeführt, während Vertrieb und Service über das umfangreiche Saviem-Netz erhalten blieben.

Ende 1967 stellte Latil in Nantes eine neue Baureihe vor. Die Modelle TL 31, TL 32, TL 33, TL 37 und TL 38 unterschieden sich deutlich von ihren Vorgängern. Statt abgerundeter Formen dominierten kantige Linien. Die Maschinen erhielten einen Sechszylinder-Saviem-Motor mit 5.277 cm³ Hubraum und damit mehr Leistung. Auch die Bremsanlage wurde modernisiert: Automatisch nachstellende Scheibenbremsen verbesserten die Sicherheit im Einsatz.

Parallel dazu legte Latil Wert auf den Arbeitskomfort. Fahrer und Beifahrer profitierten von besseren Sitzen, und das Armaturenbrett wurde umfassend erweitert. Neben Tachometer und Tageskilometerzähler standen Kraftstoffanzeige, Luftdruckkontrolle, Temperaturanzeige und ein Drehzahlmesser mit Betriebsstundenzähler zur Verfügung. Die Instrumente stammten vom Hersteller Jaeger.

Bei den Fahrgestellen bot Latil zwei Varianten an: Die Typen TL 31, TL 32 und TL 33 hatten kurze Rahmen, während TL 37 und TL 38 mit längeren Fahrgestellen ausgestattet waren. Optional konnten die Maschinen mit einer leichten Wetterschutzhaube oder einer komplett geschlossenen Kabine geliefert werden. Diese Serie blieb bis 1974 im Programm.

Am 5. September 1974 erfolgte ein erneuter Eigentümerwechsel. Latil Batignolles verkaufte die Traktorsparte an die SA Brimont. Damit zog die Produktion von Nantes nach Reims-Prunay um, wo Brimont die Fertigung der bewährten Forsttraktoren fortsetzte.

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