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Produktionswert der deutschen Landwirtschaft 2024 leicht rückläufig

Im Jahr 2024 erreichte der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) rund 75,4 Milliarden Euro. Dies stellt einen leichten Rückgang von etwa 700 Millionen Euro oder 1 % im Vergleich zum Vorjahr dar.

Die Produktionsergebnisse waren von stabilen Mengen und Preisen gekennzeichnet, jedoch beeinflussten schlechte Ernten besonders den Bereich der Pflanzenproduktion. Witterungsbedingte Einflüsse führten zu spürbaren Rückgängen bei Halmgetreide, Ölsaaten und Zuckerrüben. Andererseits konnten Eiweißpflanzen, Kartoffeln, Frischgemüse und Obst merkliche Zuwächse erzielen. Der Gesamtwert der pflanzlichen Produktion belief sich auf schätzungsweise 34,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im Sektor der Tierhaltung verzeichnete man 2024 einen leichten Anstieg des Produktionswertes auf 36 Milliarden Euro, womit die Tierproduktion erneut einen höheren Wert als die Pflanzenproduktion erreichte. Besonders die Produktion von Schlachttieren nahm zu, bedingt durch höhere Schlachtgewichte, obwohl die Erzeugerpreise leicht sanken. Die Milchpreise hingegen stiegen aufgrund begrenzter Rohmilchvorräte an, was zu einem erhöhten Produktionswert bei tierischen Erzeugnissen führte.

Des Weiteren verzeichneten die Preise für Energie, Düngemittel und Futtermittel einen Rückgang im Jahr 2024, was zu niedrigeren Vorleistungsausgaben führte. Innerhalb der pflanzlichen Produktion litt insbesondere das Getreide, das als Hauptanbaufrucht gilt, unter erheblichen Einbußen. Ebenso verzeichneten Ölsaaten und Futterpflanzen Rückgänge, während Kartoffeln einen Anstieg erfuhren. Witterungsbedingungen führten auch bei Obst und Gemüse zu Schwankungen.

In der tierischen Produktion zeigten sich bei Milch und Rindern steigende Produktionswerte, wohingegen bei Schweinen und Geflügel Rückgänge zu beobachten waren. Die Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der deutschen Landwirtschaft im Jahr 2024 zeigen ein differenziertes Bild, das sowohl Gewinner als auch Verlierer aufweist.

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