Das britische Tochterunternehmen des deutschen Lebensmitteldiscounters Lidl plant eine umfangreiche Investition von fast 600 Millionen Euro in die Schweinebranche. Diese Finanzierung soll in ein neues Vertragsmodell für angebundene Schweinehalter fließen und verschiedene Projekte unterstützen, wie das niederländische Fachmagazin Boerderij berichtet.
Neue Vertragsmodelle und Kooperationen
Lidl reagiert damit auf die großen Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, und strebt ein nachhaltigeres Preismodell an. Das Unternehmen hat kürzlich eine Erzeugerkooperation gegründet, die nach dem Vorbild anderer großer Einzelhändler im Vereinigten Königreich entstanden ist. In die Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarungen wurden sowohl Landwirte als auch große Fleischunternehmen wie Pilgrim’s und Cranswick einbezogen.
Die neuen Lieferverträge, die Lidl den Schweinehaltern anbietet, beinhalten ein kostenbasiertes Preismodell und garantieren eine sichere Abnahme der Produkte. Dies soll den Erzeugern finanzielle Sicherheit bieten und sie motivieren, nachhaltige Praktiken in ihrer Produktion zu integrieren.
Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten
Zusätzlich zu den verbesserten Vertragskonditionen wird Lidl in Forschungsprojekte investieren, die sich unter anderem mit der Reduktion von CO2-Emissionen in der Schweinefleischproduktion beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von 3D-Kameras zur Analyse des Tierverhaltens, was zur Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen beitragen soll.
Darüber hinaus plant das Unternehmen, Projekte zur Verbesserung der Wasserqualität in Regionen mit intensiver Veredlungswirtschaft zu unterstützen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Umweltauswirkungen der Schweinefleischproduktion zu minimieren und gleichzeitig die Produktqualität zu steigern.