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Gentechnisch veränderte PRRS-resistente Schweine für US-Markt zugelassen

In den wurde erstmals der Verkauf von Schweinen genehmigt, die gegen das gefürchtete Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) resistent sind. Entwickelt wurde diese Technologie vom Roslin Institute der Universität Edinburgh. Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat der Nutzung dieser genetischen Veränderung für Tiere, die in die Lebensmittelversorgungskette gelangen, zugestimmt.

Mit diesem wichtigen Schritt erhält das Tiergenetik-Unternehmen Genus nach jahrelanger und enger Zusammenarbeit mit der FDA die Freigabe, diese kommerziell zu vermarkten. Ziel dieser Innovation ist es, eines der weltweit kostenintensivsten Tiergesundheitsprobleme anzugehen, das in fast allen Schweineproduktionsregionen verbreitet ist.

Das PRRS-Virus verursacht bei Schweinen Fieber, Atemnot und Frühgeburten und führt allein in den USA und Europa zu jährlichen Verlusten von rund 2,5 Milliarden US-Dollar. Mit der Zulassung der gentechnisch veränderten Schweine soll die Branche entlastet und die Krankheitskontrolle verbessert werden.

Wissenschaftler am Roslin Institute haben sich bei ihrer Arbeit auf das Gen CD163 konzentriert. Dieses Gen kodiert für einen Rezeptor auf der Zelloberfläche, der für das Eindringen des PRRS-Virus in die Zellen entscheidend ist. Die Forscher entfernten gezielt einen kleinen Abschnitt des Gens, der für den Teil des Rezeptors verantwortlich ist, an den sich das Virus bindet. Der übrige Teil des Moleküls blieb dabei unverändert.

Die Entwicklung wurde von Edinburgh Innovations, der Kommerzialisierungsabteilung der Universität Edinburgh, begleitet. Zusammen mit Genus und weiteren Lizenzgebern gelang es, Schweine mit dieser spezifischen genetischen Veränderung zu züchten. Die Tiere sind gegen PRRS immun, ohne dass Hinweise vorliegen, dass die genetische Modifikation ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden beeinträchtigt.

Diese Genehmigung gilt als Meilenstein in der Nutzung gentechnischer Verfahren bei Nutztieren. Genus plant nun, auch in weiteren bedeutenden Exportmärkten der USA Zulassungen zu beantragen. Für die internationale Schweineproduktion stellt die Entwicklung eine potenziell bahnbrechende Lösung dar, um hohe wirtschaftliche Verluste durch PRRS zu vermeiden.

Edinburgh Innovations betont, dass gentechnische Verfahren es ermöglichen, erwünschte Eigenschaften in Tieren wesentlich schneller zu erreichen als mit traditionellen Zuchtmethoden. Damit wird ein wichtiger Schritt unternommen, um aktuelle Forschungsergebnisse in die Praxis zu übertragen – mit erheblichem Potenzial für die globale Lebensmittelproduktion.