Anzeige
 

EU-Umweltrat lehnt Lockerungen der EUDR ab – Trilogverhandlungen beginnen

Die EU-Staaten stehen größtenteils geschlossen gegen die vom vorgeschlagenen Lockerungen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Einzig eine Verschiebung der Umsetzungsfrist bis zum 31. Dezember 2025 fand am heutigen Tag, dem 20. November, Zustimmung im EU-Umweltrat. Berichten zufolge traten Deutschland und Frankreich besonders stark für die Beibehaltung der strengen Regeln ein, was für die notwendige Mehrheit ausschlaggebend war.

Beginn der Trilogverhandlungen steht bevor

Anders als die Mehrheit, unterstützt die vom EU-Parlament verabschiedeten Anpassungen und fordert weitergehende Verhandlungen. Diese sind für den kommenden Trilog am 21. November angesetzt, wo über mögliche Änderungen an der Verordnung diskutiert wird.

Kritik aus dem EU-Parlament

Christine Schneider, EVP-Berichterstatterin, kritisiert das Verhalten der Bundesregierung scharf und betont die verpasste Chance, den globalen Waldschutz sowie die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, Forst- und Landwirte zu verbessern. Ihrer Ansicht nach sind die bürokratischen Hürden und Dokumentationspflichten der Verordnung vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine übermäßige Belastung. Diese Betriebe seien oft mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert, obwohl sie nicht zur globalen beitragen.

Parlamentsbeschlüsse zur Entwaldung

Das EU-Parlament hat neben der Verschiebungsentscheidung auch eine neue Risikokategorie, die sogenannten Null-Risikoländer, eingeführt. In diesen Ländern, wo die Waldflächen seit 1990 stabil sind oder wachsen, sollen für Waldbauern und andere Agrarproduzenten wie Sojaanbauer und weniger strenge Dokumentationsanforderungen gelten. Auf Antrag der EVP kann zudem eine weitere Verschiebung der EUDR erfolgen, sollten die technischen Voraussetzungen wie die Funktionalität der Datenplattform oder die Klassifizierung der Staaten durch die sechs Monate vor Inkrafttreten nicht erfüllt sein.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU-Kommission stellt GAP-Vereinfachungspaket vor

Am 14. Mai hat die Europäische Kommission ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt, das der Landwirtschaft in der Europäischen Union spürbare Erleichterungen bringen soll....

Markus Schick wird neuer Staatssekretär im Agrarressort

Im Bundeslandwirtschaftsministerium steht ein personeller Wechsel auf höchster Beamtenebene bevor. Prof. Markus Schick, bisher Leiter der Abteilung für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit, soll...

Bundeskanzler Merz: Bekenntnis zur Land- und Forstwirtschaft

In seiner ersten umfassenden Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag hat Bundeskanzler Friedrich Merz ein deutliches Bekenntnis zur Bedeutung des ländlichen Raums sowie...

Merz und Macron schmieden neue Allianz für Europa

Bei seiner ersten Auslandsreise als Bundeskanzler traf Friedrich Merz (CDU) in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammen. Beide Regierungschefs vereinbarten,...

Schwarz-rote Bundesregierung startet mit neuer Agrarspitze

Nach intensiven Gesprächen ist die Regierungsbildung nun abgeschlossen. Unter Bundeskanzler Friedrich Merz steht das schwarz-rote Kabinett fest, und die neue Bundesregierung nimmt...