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Herausforderung für Ackerbauern: Unsichere Zukunft für Flufenacet in Europa

Der in zahlreichen Herbstherbiziden verwendete Wirkstoff Flufenacet könnte bald nicht mehr verfügbar sein. Dies ergibt sich aus der periodischen Überprüfung durch die Europäische Behörde für (EFSA), bei der Flufenacet die Ausschlusskriterien der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 erfüllt hat. Aktuell berät der EU-Ausschuss (ScoPAFF) über die Zukunft des Wirkstoffs. Sollte keine Erneuerung der Zulassung erfolgen, sind Verkaufs- und Aufbrauchfristen vorgesehen: Produkte dürften dann noch bis Juli 2026 verwendet werden, falls die endgültige Entscheidung, wie erwartet, im Dezember fällt.

Die Deutsche Umwelthilfe hat das Bundesamt für und Lebensmittelsicherheit (BVL) aufgefordert, die Zulassungen für die betroffenen umgehend zu widerrufen und erwägt, notfalls gerichtlich gegen deren Weiterverwendung vorzugehen. Derzeit enthalten 36 zugelassene Mittel den Wirkstoff Flufenacet, davon sind 13 ausschließlich und 23 in Kombination mit anderen Wirkstoffen formuliert. Flufenacet wird in der Anwendung auf Wintergetreide, Mais, und Soja genutzt.

Der mögliche Wegfall von Flufenacet würde nach Dr. Dirk Wolber von der Niedersachsen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen: „Ohne den Wirkstoff fällt die ganze Basis an Bodenherbiziden im Getreide weg.“ Sollten keine Alternativen gefunden werden, verbleiben nur noch wenige Herbizide, die ebenfalls auf der Liste der Substitutionskandidaten stehen und deren Zulassungen zwischen 2024 und 2027 auslaufen könnten. Die verbleibenden ALS- und ACCase-Hemmer stehen zudem unter dem Risiko, Resistenzen zu entwickeln, was ihre Effektivität beeinträchtigen könnte.

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