Anzeige
 

Weizenpreise unter Druck trotz sinkender Ernteprognosen

Die Weizenpreise sind zuletzt deutlich gesunken, obwohl die Prognosen für die Getreideernten zunehmend schlechter werden. Anfang Juni erlebten die Getreidekurse nach einem steilen Anstieg einen drastischen Absturz, bei dem sie innerhalb von zehn Tagen um rund 30 Euro pro Tonne nachgaben. Auslöser für diesen Preisrückgang war die Ankündigung der Türkei, ihre Weizenimporte bis Oktober aussetzen zu wollen.

Das US-Agrarministerium () hat in seinem jüngsten Bericht eine knapper werdende weltweite Getreideversorgung prognostiziert und die globale Weizenernte für 2024/25 um weitere acht Millionen Tonnen nach unten korrigiert. Fünf Millionen Tonnen dieser Reduktion entfallen allein auf . Grund dafür sind späte Fröste und in wichtigen russischen Anbaugebieten, wodurch die Erwartungen für die russische Ernte um mindestens zehn Millionen Tonnen gesenkt wurden.

Auch in anderen europäischen Regionen wie Frankreich und Deutschland führt ungünstiges Wetter zu Besorgnis bei den Marktteilnehmern. Die Ertragserwartungen sinken, und die deutsche Weizenernte 2024 wird auf nur noch 19,6 Millionen Tonnen geschätzt, was einem Rückgang von über sieben Prozent entspricht.

Viele Getreideerzeuger haben die kräftigen Preissteigerungen im Mai genutzt, um ihre letzten Lagerbestände der Ernte 2023 zu verkaufen. Einige Landwirte planen jedoch, Partien aus dem Vorjahr mit den besseren Qualitäten der kommenden Ernte zu mischen und abzuliefern, um höhere Erlöse zu erzielen.

Die Wetteraussichten für Russland in den nächsten vier Wochen werden die Preisentwicklung maßgeblich beeinflussen. Angesichts der aktuellen Marktunsicherheiten bleibt die Empfehlung, 25 Prozent der - und Rapsernte 2024 vorzuverkaufen, weiterhin eine sinnvolle Strategie.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Weizenpreise auf 4-Wochentief – Exporte brechen ein

Die Weizenpreise sind kürzlich auf den niedrigsten Stand der letzten vier Wochen gefallen. Ursachen hierfür sind schwache Exporte aus Europa und signifikante...

Butterpreise in Deutschland bleiben historisch hoch

In Deutschland verbleiben die Butterpreise auf einem historisch hohen Stand, verursacht durch eine Milchknappheit, die vor allem durch die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit...

Feste Preise auf den Agrarmärkten trotz volatiler Bedingungen

Trotz der zügig fortschreitenden Maisernte verzeichnet der Maismarkt weiterhin eine feste Position. In den Handelszentren Chicago und Paris endeten die Handelssitzungen am...

Die Schweinepreise fallen auf 2-Jahrestief

Die Preise für Schlachtschweine in Deutschland haben einen neuen Tiefstand erreicht, den niedrigsten seit November 2022. Dieser deutliche Rückgang ist vor allem...

Globales Kaliumangebot nähert sich vor Kriegsniveau trotz westlicher Sanktionen

Das weltweite Angebot an Kaliumdünger erreicht wieder das Niveau vor dem russischen Einmarsch in die , da Russland und Belarus Sanktionen des...