Im Schweizer Kanton Aargau sorgt derzeit der Kurzfilm „Menschenfleisch“ für heftige Diskussionen an Schulen und in der Landwirtschaft. Der Film, der von Aliens erzählt, die die Erde überfallen, Menschen gefangen nehmen und Kinder essen, hat bei den Bauernfamilien Empörung ausgelöst und auch die Politik alarmiert.
Besonders betroffen ist die junge Schülerin Franziska M. aus Oftringen, deren Familie in der Landwirtschaft tätig ist. Der Schweizer TV-Sender „Tele M1“ sprach mit ihr über ihre Eindrücke von dem Film. Franziska erklärte, dass der Film suggeriere, Bauern seien Tierquäler und Umweltschädlinge, was ihrer Meinung nach nicht der Realität entspricht. Sie betonte, dass es wichtig sei, den Fleischkonsum zu thematisieren, jedoch nicht auf diese Weise. Sie schlug vor, dass Schulklassen statt dessen regionale Bauernhöfe besuchen sollten, um einen realistischen Einblick in die Landwirtschaft zu bekommen.
Der Vater von Franziska war so empört über den Film, dass er sich an die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) wandte. Martin Bossert, der für die EDU im Parlament des Kantons Aargau sitzt, zeigte sich ebenfalls besorgt über die Auswirkungen des Films auf die betroffenen Kinder. Er berichtete, dass viele Bauernkinder nach dem Ansehen des Films verstört und aufgelöst nach Hause kamen. Bossert bezeichnete den Film als tendenziös und angsteinflößend und setzt sich für ein Verbot des Films an Schulen ein.
Der Schulleiter der betroffenen Schule hingegen hält die Aufregung für überzogen. Seiner Meinung nach ist der Film für Oberstufenschüler geeignet und thematisch gut aufgearbeitet. Er sieht keinen Grund für ein Verbot und betont, dass es wichtig sei, auch kontroverse Themen im Unterricht zu behandeln.