In den letzten Monaten haben sich die Preise für Schlachtrinder und Jungbullen aufgrund eines begrenzten Angebots merklich erhöht. Landwirte profitieren von höheren Erlösen für ihre Tiere, während die Nachfrage das knappe Angebot weiterhin übersteigt.
Seit Mitte Mai waren die Rinderpreise bereits auf einem hohen Niveau stabil, doch seit Anfang August ist eine deutliche Preissteigerung zu verzeichnen. Am 12. August verzeichnete der Preis für Jungbullen bereits den zweiten signifikanten Anstieg in Folge, eine Entwicklung, die durch die anhaltende Knappheit des Angebots an Schlachtrindern bedingt ist. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) berichtet, dass das verfügbare Angebot die hohe Nachfrage nicht decken kann.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bestätigt diese Trends ebenfalls und weist darauf hin, dass sowohl Jungbullen als auch Schlachtkühe derzeit stark nachgefragt werden. Am 12. August lag der Preis für R3-Jungbullen der Qualitätssicherung (QS-Ware) bei 4,95 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht, was einem Anstieg von 7 Cent gegenüber der Vorwoche entspricht. Dies markiert den zweiten Preisanstieg in direkter Folge.
Auch bei den Kühen der Klasse O3 wurde am gleichen Tag ein Preisanstieg von 5 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht registriert, was ebenfalls den zweiten aufeinanderfolgenden Anstieg darstellt. Diese aktuellen Preisentwicklungen können im Marktsegment von agrarheute nachvollzogen werden.
Marktbeobachter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehen nicht von einer wesentlichen Veränderung des Angebots in naher Zukunft aus. Sollte die Nachfrage weiterhin hoch bleiben, ist mit einer Stabilisierung der erhöhten Rinderpreise zu rechnen. In der EU zeigten sich die Schlachtrinderpreise in der Woche vom 29. Juli bis 4. August weitgehend stabil, während in Deutschland insbesondere die Preise für Schlachtkühe und -färsen anzogen.
Trotz unveränderter Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 auf europäischer Ebene spiegelt das knappe Angebot sich deutlich in den gestiegenen Preisen in Deutschland wider. Dies unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen und Chancen im deutschen Rindfleischmarkt.