In diesem Sommer verzeichnen Landwirte in Deutschland einen signifikanten Rückgang der Preise für Heu und Stroh. Der Preisverfall im Juli ist auf ungewöhnlich hohe Erträge zurückzuführen, begünstigt durch eine optimale Kombination aus Regen und Sonne, die das Wachstum stark gefördert hat.
Derzeit erleben einige Bauern bereits den dritten Schnitt ihrer Felder, während andere ihren zweiten Schnitt nachholen, nachdem anhaltender Regen das Befahren der Felder erschwerte. Diese Wetterbedingungen spiegeln sich in einer alten Bauernweisheit wider: „Lieber im Regen mähen und im Trockenen einfahren, als im Trockenen mähen und im Regen einfahren.“
In Niedersachsen beschreibt Manfred Ostendorf, Geschäftsführer des Kreislandvolkverbands, die Situation als „idealen Grassommer“. Das Wechselspiel aus Sonnenschein und Regen hat zwar zu hohen Erträgen geführt, jedoch die Erntebedingungen durch wiederkehrende Regenfälle erschwert.
Im Bundesdurchschnitt sind die Heupreise im Juli auf 123 Euro je Tonne für Großballen gesunken. Ähnliche Preisrückgänge werden auch aus anderen Bundesländern berichtet. Trotz des feuchten Wetters der letzten Monate haben die hohen Erträge und das schnelle Wachstum zu einem deutlichen Preisrückgang geführt.
Parallel dazu sind mit dem Beginn der Getreideernte die Strohpreise stark gefallen. Im Juni lagen die Durchschnittspreise noch bei 104 Euro je Tonne, doch bereits im Juli haben sich die Preise merklich reduziert. In Schleswig-Holstein fielen die Strohpreise von 200 Euro je Tonne auf 125 Euro, während sie in Sachsen-Anhalt bei 143 Euro liegen. Westfalen verzeichnete ebenfalls einen Rückgang auf 110 Euro je Tonne.