Zu Beginn der neuen Woche verzeichnen die Weizenpreise einen Rückgang, während die Maispreise ebenfalls fallen. Demgegenüber stehen die Rapspreise, die sich durch den Rückhalt des Sojakomplexes stabil halten können. Fachleute weisen darauf hin, dass mit der näher rückenden Weihnachtszeit weniger grundlegende Marktdaten zur Verfügung stehen, als es üblicherweise der Fall ist. In der letzten Woche wurde der Weizenmarkt noch durch die Zunahme der Spannungen in der Ukraine gestützt, jetzt jedoch fehlen neue positive Impulse, was zu Preisdruck führt.
Der Wert des Euros ist erheblich gesunken und erreichte am Freitag einen Tiefstand der letzten zwei Jahre bei 1,0333 USD. Diese Abwertung könnte normalerweise die Exporte und Preise für europäischen Weizen begünstigen und hohe Importe von Mais und Raps bremsen. Jedoch übt der Weizen aus dem Schwarzmeerraum weiterhin Druck auf die Märkte aus, besonders da die Preise für russischen Weizen kürzlich gefallen sind. Zudem gewinnt Weizen aus der südlichen Hemisphäre an Bedeutung.
In Europa spürt man weiterhin den Druck der Maisernte. Laut FranceAgriMer waren bis zum 18. November 90 % der geplanten Weichweizenflächen bestellt, gegenüber 78 % in der Vorwoche. Die Maisernte in Frankreich wurde bis zum selben Datum zu 82 % abgeschlossen, verglichen mit 71 % eine Woche zuvor.
Der Internationale Getreiderat hat seine Prognose für die weltweite Weizenproduktion für das Jahr 2024/25 nach unten korrigiert, hauptsächlich aufgrund schlechterer Daten aus der Europäischen Union. Starke Regenfälle haben die Ernte in Frankreich beeinträchtigt, was zu einem 40-Jahres-Tief in der Produktion führte. Die weltweite Maisproduktion wurde jedoch um 1 Million Tonnen auf 1,225 Milliarden Tonnen nach oben korrigiert.
Die EU hat in dieser Saison weniger Weichweizen exportiert als im Vorjahr, während die Ukraine ihre Getreideexporte steigern konnte. Die Preise für russischen Weizen sind gefallen, während die Preise für Mais und Raps in Europa stabil bleiben.
In Chicago notieren die Weizenpreise derzeit im Minus, während Mais und Sojabohnen leichte Gewinne verzeichnen. Die Ölpreise der Sorte Brent zeigen leichte Rückgänge, während der Euro sich etwas erholt hat. Insgesamt bleibt die Situation auf den Getreidemärkten volatil, was Landwirte auf schwankende Preise und wechselnde Marktbedingungen einstellen lässt.