Der Import und Export von Kartoffeln in Deutschland hat in diesem Jahr eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. Schon im Februar zeichnete sich eine ungewöhnlich starke Dynamik ab, insbesondere bei den Importen von Frühkartoffeln und den Exporten von Konsumkartoffeln.
Zum Auftakt der Saison wurden bereits im Februar 5.500 Tonnen Frühkartoffeln aus Ägypten importiert, ein deutlich höheres Volumen im Vergleich zu den Vorjahren, in denen zu diesem Zeitpunkt kaum oder gar keine Einfuhren verzeichnet wurden. Auch aus Zypern kam eine kleine Menge, die dem Niveau der Vorjahre entsprach. Insgesamt blieb der Speisekartoffelimport aus anderen Ländern wie Frankreich zurückhaltend, während aus den Niederlanden vornehmlich Verarbeitungsrohstoffe geliefert wurden.
Auf der Exportseite verzeichnete Deutschland im Februar einen außerordentlichen Anstieg. Insgesamt wurden fast 190.000 Tonnen Konsumkartoffeln exportiert, was einem Zuwachs von 57 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Der Großteil dieses Zuwachses, etwa 80.000 Tonnen, ging an niederländische und belgische Kartoffelverarbeiter. Auch Italien zeigte eine erhöhte Nachfrage nach Chipskartoffeln, während die Nachfrage aus Polen, Tschechien und Österreich etwas zurückging.
Die gesamte Exportmenge der Saison für Konsumkartoffeln liegt mit 1,5 Millionen Tonnen bereits 12 % über dem Vorjahresniveau und steuert auf einen neuen Rekord zu. Bei anderen Kartoffelprodukten wie Chips, Trockenprodukten und Pommes frites bleibt die Exportmenge jedoch hinter dem Vorjahr zurück, lediglich Stärke und andere tiefgekühlte Produkte konnten im Februar etwas zulegen.
Diese Entwicklungen deuten auf eine weiterhin hohe Bedeutung des Kartoffelmarktes für die deutsche Landwirtschaft und ihre Abnehmer hin. Angesichts der starken Nachfrage, besonders aus dem Ausland, bleibt die Branche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Agrarindustrie.