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Druck auf deutschen Schweinemarkt durch MKS-Ausbruch und Importstopps

Die Situation auf dem deutschen Schweinemarkt ist derzeit angespannt. Laut der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften () verzeichnen die Preise für Schlachtschweine einen deutlichen Rückgang. Aktuell liegt der Schweinepreis zwischen 1,71 und 1,72 Euro je Kilogramm, was im Vergleich zur Vorwoche einen erheblichen Preisfall darstellt. Als Hauptursache für den Preisverfall wird der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) genannt, der zu einem Überangebot an Schweinen geführt hat.

Die Nachfrage nach Schweinen vonseiten der Schlachtunternehmen bleibt weit hinter dem Angebot zurück. Hinzu kommen aktuelle Importbeschränkungen aus dem Vereinigten Königreich und , die den Druck auf den Markt weiter erhöhen. Innerhalb kurzer Zeit ist die deutsche Notierung um insgesamt 20 Cent gefallen, was die schwierige Lage auf dem Markt unterstreicht.

Neben den Schlachtschweinen ist auch der Markt für Schlachtsauen von der Situation betroffen und verzeichnet ebenfalls einen Rückgang der Preise. Die zur Vermarktung angemeldete Menge an Schweinen ist im Vergleich zur vorherigen Woche gestiegen, während das durchschnittliche Schlachtgewicht mit 101,1 Kilogramm sehr hoch ist, was zusätzliche Herausforderungen für die Branche mit sich bringt.

Der Ausbruch der MKS in Brandenburg hat bereits spürbare Auswirkungen auf den deutschen Schweinemarkt. Die aktuellen Marktpreise stehen unter Druck, und die zusätzlichen Einschränkungen könnten die Lage weiter verschärfen. Dennoch gibt es auch positive Signale: Der Handel innerhalb der EU bleibt grundsätzlich möglich, da der Großteil des Schweinefleischexports innerhalb der EU stattfindet. Bei Exporten in Drittländer bestehen bereits Einschränkungen aufgrund früherer Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland.

Die aktuellen Handelsbeschränkungen und der vorübergehende Importstopp des Vereinigten Königreichs – einem der größten Abnehmer deutscher Schweinefleischprodukte außerhalb der EU – stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Diese Maßnahmen führen zu einem erheblichen Umbruch im – und Warenfluss in Europa und setzen die Branche unter großen Druck.

Auch hat auf die Situation reagiert und die Kontrollen bei Tiertransporten aus Deutschland verstärkt, um eine weitere Ausbreitung der MKS zu verhindern. Die Handelsbeschränkungen und verstärkten Kontrollen werden laut Bauernpräsident Joachim Rukwied noch einige Monate andauern, da die schnell eingedämmt und ausgerottet werden muss. Die enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen und polnischen Veterinärdiensten spielt eine entscheidende Rolle, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen.

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