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Chinas Weizenimporte: Verschiebungen und Umleitungen prägen den Markt

China hat in den letzten Monaten den Import von rund 600.000 Tonnen Weizen, hauptsächlich aus Australien, zurückgehalten. Ein Teil dieser Lieferungen wurde an andere Abnehmer weitergeleitet, da das große Angebot im Inland die Nachfrage gedämpft hat. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Handelsspezialisten.

Laut Angaben von Händlern aus Singapur hat China vier Weizenlieferungen mit einem Gesamtvolumen von 240.000 Tonnen abgelehnt. Drei dieser Sendungen stammten aus Australien, eine aus Kanada. Chinesische Importeure versuchen nun, diese Partien in Länder Südostasiens weiterzuverkaufen. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass China insgesamt etwa zehn Schiffe mit Weizen aus Australien und Kanada umleiten möchte. Jedes dieser Schiffe transportiert schätzungsweise 60.000 Tonnen des Getreides.

Weiterhin wird berichtet, dass von zwei für Februar geplanten Weizenlieferungen eine auf April verschoben wurde. Insgesamt hat China zwischen acht und zehn Lieferungen, die ursprünglich für Januar oder Februar vorgesehen waren, entweder verzögert oder umgeleitet. Für den März wurden bisher keine neuen Importe gebucht.

Bereits zu Beginn des Jahres 2024 hatten chinesische Importeure die Lieferung von etwa einer Million Tonnen australischen Weizens storniert oder verschoben. Grund dafür war ein weltweiter Anstieg der Lagerbestände, der zu einem Preisverfall geführt hat. Diese Entwicklungen zeigen, wie stark die globalen Märkte auf Veränderungen in der Nachfrage und im Angebot reagieren.

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