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Butterpreise steigen, Markenprodukte mit Rabatten

Im deutschen Einzelhandel erleben wir derzeit eine scheinbar widersprüchliche Entwicklung bei den Butterpreisen. Während die Preise für Eigenmarkenbutter steigen, werden bekannte Herstellermarken gleichzeitig mit signifikanten Rabatten angeboten. Der Verband der Bayern (VMB) beleuchtet diese Dynamik und versucht, Licht ins Dunkel der aktuellen Preisstrategien zu bringen.

Zuletzt hat Aldi die Preise für seine Eigenmarkenbutter um weitere 4 Cent auf 1,79 € pro 250-Gramm-Packung angehoben. Diese Erhöhung markiert bereits die zweite Preissteigerung in kurzer Zeit. Nach einem vorherigen Anstieg von 1,69 € auf 1,75 € pro Packung, zeigt sich ein deutlicher Trend zur Preisnormalisierung nach dem dramatischen Preisfall im August 2023, als der Preis bei nur 1,39 € lag. Seitdem ist der Endverbraucherpreis (EVP) um insgesamt 1,60 € pro Kilogramm gestiegen.

Die Preissteigerungen beschränken sich nicht nur auf die klassische , auch Bio-Butter der Eigenmarke und Mischfette verzeichnen Preiszuwächse. Aktuelle Schätzungen des VMB deuten darauf hin, dass die Butterpreise aufgrund niedriger Bestände im Herbst weiter ansteigen könnten, was eine relative Knappheit zur Folge haben könnte.

Parallel zu den Preiserhöhungen für Eigenmarken findet jedoch eine Rabattwelle bei den Markenprodukten statt. In der letzten Woche wurden beispielsweise hochwertige Buttermarken wie Bergbauernbutter aus Berchtesgaden oder Weihenstephaner zu Preisen angeboten, die sogar unter den Preisen der Eigenmarken lagen. Lidl bot beispielsweise seine Milbona-Butter zu einem noch niedrigeren Preis an und kündigte an, die Meggle-Butter in der kommenden Woche sogar zu einem Preis von nur 1,59 € pro 250-Gramm-Packung zu verkaufen – 20 Cent billiger als die günstigste Eigenmarkenbutter.

Diese Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) sorgt für Verwirrung nicht nur unter Konsumenten, sondern auch bei Marktanalysten. Der VMB kritisiert, dass solche Preisgestaltungen schwer nachzuvollziehen sind, insbesondere vor dem Hintergrund, dass parallel zu den Markenbutter-Rabatten auch die Preise für andere milchbasierte Produkte wie Sahne-Kefir und Sahne-Joghurt gesenkt wurden. Es scheint, als hätte der für die Butterherstellung verwendete Rahm eine andere Wertigkeit als der für Milchfrischprodukte verwendete Rahm.

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