Anzeige
 

Brasilianische Zuckerproduktion setzt Börsenkurse unter Druck

Die Zuckerproduktion in Brasilien, dem weltweit führenden Zuckerproduzenten und -exporteur, bleibt auf einem hohen Niveau, was zuletzt zu einem Rückgang der Börsenkurse geführt hat. Für das Wirtschaftsjahr März 2023 bis April 2024 wird eine fast abgeschlossene Ernte mit einem Ergebnis von 45,5 Millionen Tonnen Rohzucker erwartet, was als überdurchschnittlich gut bewertet wird. Interessanterweise wird weniger als die Hälfte der geernteten Zuckerrohrmenge für die Zuckerproduktion verwendet, der größere Teil dient der Herstellung von Bioethanol.

Trotz der Bedenken, die durch die Wetterphänomene wie El Niño aufgekommen waren, sorgten rechtzeitig eintretende trockenere Phasen zur für optimale Bedingungen, die die Zuckerproduktion begünstigten. Für das Jahr 2025 wird jedoch ein gedämpfter Ausblick erwartet, wobei die Produktion voraussichtlich auf 44 Millionen Tonnen sinken wird, bedingt durch in der Wachstumsphase.

Brasilien benötigt für den eigenen Konsum jährlich etwa 9,5 Millionen Tonnen Zucker und exportiert rund 36 Millionen Tonnen. Trotz der derzeit überdurchschnittlichen internationalen Zuckerpreise wird erwartet, dass die Zuckergewinnung auf einem hohen Niveau verbleibt und nicht zunehmend für die Bioethanolproduktion umgeleitet wird.

Auf den internationalen Märkten haben sich die Zuckerpreise jedoch unter Druck gesetzt. Die in London gehandelten Weißzucker-Futures haben seit Anfang April deutlich nachgelassen. Insbesondere der vordere Kontrakt zur Lieferung im August 2024 fiel am 17. April auf ein Laufzeittief von 555,80 US-Dollar pro Tonne (entspricht etwa 514 Euro), was einem Rückgang von 12,7 % im Vergleich zum Zwischenhoch vom 2. April entspricht.

Dieser Preisrückgang wird durch die steigende Zuckerproduktion in Brasilien, Wechselkurseffekte sowie günstige Wetteraussichten für die Entwicklung der Zuckerrohrkulturen in Indien verursacht. Diese Faktoren führen zu einer erhöhten globalen Verfügbarkeit von Zucker, was wiederum die Preise drückt.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Weizen- und Maispreise steigen trotz globaler Handelsunsicherheiten

Die Notierungen für Weizen und Mais haben in den vergangenen Tagen weiter zugelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer allmählichen Beruhigung der...

Deutlicher Anstieg im ukrainischen Zuckerexport

In den ersten fünf Monaten des Wirtschaftsjahres 2024/25 hat die ihre Zuckerexporte signifikant gesteigert. Mehr als 352.000 Tonnen Zucker wurden in...

Australien übertrifft Weizenernte-Prognosen deutlich

In der Wirtschaftsjahr 2024/25 hat Australien die Erwartungen übertroffen und eine Weizenernte eingefahren, die um 2 Millionen Tonnen höher ausfällt als ursprünglich...

Chinas Weizenimporte: Verschiebungen und Umleitungen prägen den Markt

China hat in den letzten Monaten den von rund 600.000 Tonnen Weizen, hauptsächlich aus Australien, zurückgehalten. Ein Teil dieser Lieferungen wurde...

Steigende Preise für Jungbullen und Kühe am Rindermarkt

Der Rindermarkt in Deutschland verzeichnet derzeit signifikante Preissteigerungen für und Kühe, angetrieben durch ein stark limitiertes Angebot. Besonders bemerkenswert ist das...