Im September sind die Strompreise für Neukunden deutlich gesunken, um etwa 2 Cent pro Kilowattstunde. Nach einem unerklärlichen Anstieg Ende August auf ein Achtmonatshoch von 28 Cent pro Kilowattstunde, verzeichneten die Preise nun einen spürbaren Rückgang. Am 16. September zahlten Neukunden lediglich etwa 26 Cent pro Kilowattstunde.
Dieser Preisrückgang ist teilweise auf die häufig negativen Strompreise an der Börse zurückzuführen. Im Laufe des Septembers konnten Energieversorger Strom zu sehr günstigen Bedingungen beschaffen, was auch durch die Spotmarktpreise reflektiert wurde. Die ersten beiden Wochen des Monats zeigten insgesamt 14 Stunden mit negativen Preisen und weitere 14 Stunden, in denen die Preise nahezu bei Null lagen.
Die deutliche Senkung der Neukundenpreise folgte nach einer kurzfristigen Preisspitze Anfang August, als die Kosten innerhalb einer Woche um 4 Cent stiegen und den höchsten Stand seit acht Monaten erreichten. Dieser Anstieg war nicht vollständig nachvollziehbar, da sowohl die Spot- als auch die Terminmärkte durchweg sehr niedrige Preise aufwiesen, was es den Versorgern ermöglichte, günstig einzukaufen.
Die Preise auf den Spotmärkten lagen überwiegend unter 10 Cent pro Kilowattstunde oder nur leicht darüber, was zu einer erneuten Reduktion der Neukundenpreise im September führte. Ein potenzielles Risiko für die Preisentwicklung stellten die erhöhten Spotmarktpreise für Gas dar, die durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten und der Ukraine beeinflusst wurden. Trotzdem sind die aktuellen Gaspreise für Neukunden immer noch deutlich niedriger als die Rekordpreise des Vorjahres.
Die Gasvorräte in Europa sind zu 93 % gefüllt, was zu einer Dämpfung des Preisanstiegs beiträgt. Zudem werden in Nordwesteuropa höhere Temperaturen erwartet, und die Versorgungsprobleme in Norwegen sollten sich bessern, was ebenfalls zur Stabilisierung der Energiepreise beiträgt. Die Nachfrage nach Energie bleibt jedoch schwach, was die Preise weiterhin beeinflusst.