Die bayerische Forstverwaltung nimmt eine neue Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien ein, indem sie im Frankenwald erstmals einen eigenen Windpark errichtet. In der Gemeinde Pressig im Landkreis Kronach ist der Bau von neun Windkraftanlagen geplant, die nicht nur etwa 5.000 Haushalte, sondern auch lokale Unternehmen mit Strom versorgen sollen. Dies gab das Unternehmen kürzlich in Regensburg bekannt.
Von den neun geplanten Anlagen sollen sechs von der BaySF Bayernwind, einer Tochtergesellschaft der Bayerischen Staatsforsten, betrieben werden. Die übrigen drei Windräder sind für den Betrieb durch regionale Firmen, Bürger und die Gemeinde vorgesehen, um den lokalen Widerstand gegen das Projekt abzubauen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht gerade in der Bürgerbeteiligung einen Schlüssel zu größerer Zustimmung.
Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass die Entscheidung über den Bau aller neun Anlagen erst im Verlauf des Projekts getroffen wird. Ein genauer Zeitpunkt für den Baubeginn steht noch aus. Zuerst ist geplant, die Anwohner umfassend zu beteiligen und zu informieren. Anschließende Voruntersuchungen, darunter Windmessungen und Bodenanalysen, sowie die notwendigen Genehmigungen müssen noch durchgeführt bzw. eingeholt werden, bevor konkrete Angaben zu den Kosten des Projekts gemacht werden können.
Die Bayerischen Staatsforsten, die mit über 8.000 Quadratkilometern die größte Forstverwaltung Deutschlands sind, betreiben bereits etwa 100 Windräder in ihren Wäldern. Geplant ist jedoch eine Ausweitung auf bis zu 500 Anlagen, um den Anteil erneuerbarer Energien weiter zu erhöhen, berichtet der BR.