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Steigende Milchpreise in der EU: Positive Entwicklungen auf dem Markt

Die Ab-Hof-Milchpreise in der EU und im Vereinigten Königreich zeigen weiterhin einen positiven Trend, der sich laut einer aktuellen Marktanalyse der Rabobank in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die niederländischen Experten berichten, dass die Milcherzeuger in den letzten Monaten bereits höhere Gewinnmargen erzielt haben, was teilweise auf gesunkene Futterkosten zurückzuführen ist. Im August hat FrieslandCampina, ein großer Akteur in der Molkereibranche, seinen Ab-Hof-Garantiepreis um 1,25 Euro auf 49,25 Euro pro 100 kg Milch mit 4,45 % Fett und 3,58 % Eiweiß erhöht. Zum Vergleich: Im Januar 2024 lag der Preis noch bei 44,75 Euro pro 100 kg. Der aktuelle Spotmarktpreis für Milch liegt in Deutschland und den Niederlanden bei über 55 Euro pro 100 kg.

Diese Entwicklung stimmt die Experten der Rabobank zuversichtlich, dass die Erzeugerpreise weiter steigen werden. Die Bank erwartet, dass die Milchanlieferungen in der EU und im Vereinigten Königreich im dritten Quartal 2024 um insgesamt 1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zunehmen werden. Für das vierte Quartal wird sogar ein Anstieg von 1,5 % im Vergleich zu den Monaten Oktober bis Dezember 2023 prognostiziert. Auf das gesamte Jahr gesehen wird ein Wachstum der Milchanlieferungen von 0,7 % erwartet, während für 2025 lediglich ein moderater Anstieg von unter 0,5 % vorhergesagt wird.

Darüber hinaus gehen die Analysten davon aus, dass die Nachfrage nach Milcherzeugnissen in der EU bald steigen wird, da die Einkäufer bisher zögerlich waren, größere Bestände anzulegen. Die Kosten für Rohstoffe, Kapital und Arbeit sind gestiegen, was ebenfalls Einfluss auf den Markt hat. Für das Gesamtjahr 2024 wird ein Anstieg der Nachfrage um 0,4 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Im Jahr 2023 betrug der Anstieg 0,3 %.

Die Prognosen der Rabobank zeigen unterschiedliche Entwicklungen bei den Preisen für wichtige Milcherzeugnisse in der EU. Der Butterpreis wird im vierten Quartal 2024 voraussichtlich auf 7.650 Euro pro Tonne steigen, was eine Zunahme von 6,3 % gegenüber dem geschätzten Preis für das dritte Quartal bedeutet. Auch die Preise für Magermilchpulver und Vollmilchpulver dürften um 6,9 % bzw. 2,7 % ansteigen. Dagegen wird für Gouda-Käse und Molkepulver ein Preisrückgang von 0,8 % bzw. 2,9 % auf 4.400 Euro pro Tonne bzw. 925 Euro pro Tonne erwartet.

Aktuell halten sich die Verbraucher noch mit Käufen zurück, während sowohl der Foodservice als auch der Lebensmitteleinzelhandel weiterhin mit niedrigen Gewinnspannen arbeiten.

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