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Kartoffelpreise stabilisieren sich nach starkem Preisverfall

Marktanalysten zufolge könnte sich das aktuelle niedrige Preisniveau der Kartoffeln konsolidieren, sofern das Wetter weiterhin überwiegend trocken und warm bleibt. Ein Anstieg der Niederschläge könnte allerdings dazu führen, dass die Preise die Schwelle von 10 Euro je 100 kg rasch unterschreiten. Insbesondere aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland kommen Berichte über anhaltenden Preisdruck.

Zu Beginn der Saison der Frühkartoffeln wurden noch über 60 Euro pro 100 kg verzeichnet, doch sind die Preise mittlerweile auf 10 bis 15 Euro gefallen, wie Beobachter aus dem Beneluxraum und Deutschland feststellen. Nach einem drastischen Rückgang stabilisieren sich die Preise nun leicht. Am 16. August meldete die belgische Belgapom einen Preis von 12,50 Euro pro 100 kg für Frühkartoffeln, ein Rückgang um 2,50 Euro gegenüber der Vorwoche.

Die künftige Preisentwicklung hängt stark vom Wetter ab. Trockenes und heißes Klima könnte dazu führen, dass die Kartoffeln zu schnell reifen, was wiederum die Ernteerträge und -mengen beeinträchtigt. Zudem hat die Feuchtigkeit der letzten Monate zu flachen Wurzelsystemen geführt, was die Pflanzen besonders anfällig für Trockenheit macht. Aus den Niederlanden werden dennoch hervorragende Erträge von 45 bis 60 Tonnen pro Hektar bei Frühkartoffeln gemeldet.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtet, dass am deutschen Markt die Nachfrage nach Speisekartoffeln weiterhin das Angebot übersteigt, auch wenn die Ernte zügig voranschreitet. Der Absatzmarkt bleibt schwach, wodurch die Verkaufszahlen gedämpft sind. Hohe Temperaturen tragen zusätzlich zur Reduzierung der Nachfrage bei. Eine erneute Preisreduzierung wurde am Ende der letzten Woche verzeichnet, was die Entwicklungen in Nachbarländern bestätigt.

Auch die Industriekartoffeln sind preislich unter Druck. Die Industrie ist aufgrund vertraglicher Verpflichtungen bereits mit ausreichenden Mengen versorgt und hat kaum Bedarf an zusätzlichen Käufen. Überschüssige Tonnen werden nur zu deutlich reduzierten Preisen abgenommen. Der Verkauf von nicht vertraglich gebundenen Kartoffeln gestaltet sich schwierig, da die Käuferzahl am Markt gering ist und das Angebot mit der fortschreitenden Ernte steigt.

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