Infolge eines Warnstreiks am 8. November 2024 im Fendt-Werk in Marktoberdorf wurden Spekulationen über mögliche Stellenkürzungen beim Landmaschinenhersteller laut. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt hat daraufhin bei der Unternehmenszentrale in Marktoberdorf nachgehakt und klare Antworten erhalten: Ein massiver Stellenabbau bei Fendt ist nicht geplant.
Entgegen der in einigen Medien verbreiteten Gerüchte, wurde der jüngste Tarifabschluss, der von Warnstreiks flankiert war, von allen Seiten positiv aufgenommen. Die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgebervertreter haben gemeinsam pragmatische Lösungen gefunden, die bei Fendt Zustimmung finden. Die Tarifvereinbarung mit einer Laufzeit von 25 Monaten bietet dem Unternehmen Planungssicherheit.
Fendt beschäftigt derzeit in Deutschland über 7000 Mitarbeiter an den Standorten Marktoberdorf, Asbach-Bäumenheim und Feucht. In der jüngsten Stellungnahme wird erwähnt, dass besonders der Bereich der Anbaugeräte wirtschaftlichen Schwankungen unterliegt, im Gegensatz zu den Selbstfahrern. Auch die Absatzzahlen des Gesamtkonzerns AGCO sind auf dem nordamerikanischen Markt rückläufig.
Christoph Gröblinghoff, der Firmenchef von Fendt, versicherte in einem Interview mit der Allgäuer Zeitung am 22. November, dass die Mitarbeiter sich keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen müssen. Er sieht momentan keine Notwendigkeit für Kurzarbeit. Allerdings schließt er nicht aus, dass in den nächsten 12 bis 36 Monaten situative Einflüsse wie Zulieferprobleme kurzfristig zu Kurzarbeit führen könnten.
Nach einem Rekordjahr 2021 mit rund 196.000 verkauften Traktoren aller Marken prognostiziert Gröblinghoff für das laufende Jahr einen Rückgang auf etwas mehr als 150.000 Traktoren, was einem Minus von 23 Prozent entspricht. Für die Jahre 2025 und 2026 erwartet er weiterhin herausfordernde Marktbedingungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will das Unternehmen nicht die Produktionskapazitäten reduzieren, sondern Prozesse beschleunigen, vereinfachen und verbessern.