In den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mehren sich die Vorfälle von Wolfsangriffen auf Nutz- und Haustiere. Kürzlich wurde in Ehmkendorf, Kreis Rostock, eine Ziege von einem mutmaßlichen Wolf getötet und zwei Schafe so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten. In Havelsee, Brandenburg, wurde am vergangenen Sonntag ein Jagdhund von einem Wolf angegriffen und verletzt.
In Ehmkendorf, wo insgesamt 55 Tiere auf einer Weide gehalten wurden, deuteten frische Spuren auf einen Wolf als Täter hin. Dieser Vorfall ist nicht isoliert. Bereits Anfang April wurde in der Nähe von Ehmkendorf über 20 Schafe durch einen mutmaßlichen „Problemwolf“ getötet. Trotz der Forderungen des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern nach einem Abschuss des Tieres, schützt das Jagdrecht des Landes Wölfe und deren Rudel durch einen speziellen Status, insbesondere während der Schonzeit ab April.
In Havelsee wurde ein Jagdhund während einer alltäglichen Ausführung von einem Wolf attackiert. Der Vorfall ereignete sich nahe einer Wohnsiedlung und weckt Bedenken bezüglich der Sicherheit der lokalen Bevölkerung und ihrer Haustiere. Der Hund wurde glücklicherweise nur leicht verletzt, aber die zunehmende Präsenz von Wölfen in bewohnten Gebieten verursacht zunehmend Unruhe.
Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg, fordert die Politik auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Bevölkerung und deren Haustiere besser zu schützen. Er betont, dass der tägliche Anstieg von Nutztierübergriffen und Sichtungen von Wölfen eine dringende Handlung erforderlich macht.
Zur Gewährleistung einer korrekten Identifikation des Angreifers im Fall des verletzten Jagdhundes wurden DNA-Proben entnommen. Diese sollen durch eine unabhängige Institution analysiert werden, um Zweifel an der Qualität staatlich beauftragter Untersuchungen zu vermeiden.
Die jüngsten Vorfälle werfen erneut Fragen bezüglich des Umgangs mit der wachsenden Wolfspopulation in Deutschland auf. Während die natürliche Rückkehr der Wölfe von vielen Naturschützern begrüßt wird, steigt die Besorgnis bei Landwirten und Anwohnern, die sich von der zunehmenden Präsenz der Tiere bedroht sehen.