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Gerichtsurteil: Landwirt wegen unsachgemäßer Wasserentsorgung bestraft

Unwetter und heftige Regenfälle treten immer häufiger auf, was für Landwirte oft eine große Herausforderung darstellt. Ein aktueller Fall aus Melle zeigt, welche schwerwiegenden Konsequenzen unsachgemäße Maßnahmen haben können. Ein Landwirt aus dem Stadtteil Buer stand nun vor Gericht, weil er Regenwasser aus einer Güllegrube unter seinem Schweinestall abgepumpt hatte. Das Amtsgericht Osnabrück verurteilte ihn aufgrund dieser Aktion, wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtet.

Am 28. November 2023 führten anhaltende Regenfälle dazu, dass mehrere tausend Liter Oberflächenwasser in eine der Güllegruben unter dem Schweinestall des Landwirts liefen. Der Landwirt fürchtete, dass die Grube überlaufen und seine 270 kürzlich eingestallten Ferkel gefährden könnte. Um dies zu verhindern, entschied er, das Gemisch aus Schlamm und Wasser in ein Güllefass abzupumpen und auf eine angrenzende Wiese ablaufen zu lassen.

Insgesamt pumpte der Landwirt fünfmal etwa 11.000 Liter des Gemischs auf die Wiese. Dabei übersah er jedoch, dass im November eine Sperrfrist für die Ausbringung von gilt. Daraufhin erhielt er einen Strafbefehl über 7.200 Euro, gegen den er Einspruch einlegte, was zur Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Osnabrück führte.

Vor Gericht gestand der Landwirt: „Das fünfte Fass hätte ich nicht machen sollen.“ Zu diesem Zeitpunkt habe es sich wahrscheinlich schon um Gülle gehandelt. Zuvor habe er jedoch nur das eingelaufene Oberflächenwasser abgepumpt. Es blieb jedoch unklar, ob und wie das Wasser von der Gülle getrennt werden konnte und wie viele Schadstoffe letztlich in den Boden gelangten. Eine Bodenanalyse Anfang des Jahres zeigte keine Auffälligkeiten, jedoch bleibt ungewiss, ob das Wasser in nahegelegene Gewässer gelangte.

Die Richterin schlug vor, das Verfahren vorläufig einzustellen. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung stimmten dem zu. Das Verfahren wird endgültig eingestellt, sobald der Angeklagte eine Geldauflage von 1.500 Euro an den Naturschutzbund gezahlt hat.

In der Zwischenzeit hat der Landwirt Maßnahmen ergriffen, um zukünftige Probleme zu verhindern. Er errichtete auf seinem Hof einen befestigten Erdwall mit Drainage, der das Wasser von den Ställen fernhalten und ableiten soll. Diese Maßnahme habe sich bereits bei den letzten Starkregenereignissen bewährt, berichtete der Landwirt der NOZ.

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