Die Schweineschlachtungen in Deutschland verzeichnen einen massiven Rückgang, was die Branche in einen tiefgreifenden Strukturwandel zwingt. Die Konsolidierung in der Schlachtbranche schreitet voran, da die sinkenden Schweinebestandszahlen zu weiteren Standortschließungen führen und größere Unternehmen ihre Marktanteile weiter ausbauen.
Ein markantes Beispiel für diese Entwicklung ist die Ankündigung von Vion, einen vollständigen Rückzug aus Deutschland in Betracht zu ziehen. Im Jahr 2023 wurden 7 % weniger Schweine geschlachtet als im Vorjahr, was zu einem verstärkten Wettbewerb um die verbleibenden Tiere führt.
Trotz eines Rückgangs der Schlachtzahlen um 5 % behielt Tönnies im Jahr 2023 mit einem Marktanteil von fast einem Drittel die Spitzenposition unter den größten Schweineschlachtunternehmen in Deutschland. Die Rangfolge der TOP 10 Schlachtbetriebe blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert, wobei Westfleisch den zweiten Platz einnimmt.
Vion konnte sich trotz eines deutlichen Rückgangs der Schlachtzahlen um 9 % im vergangenen Jahr den dritten Rang sichern. Allerdings wurden große Standorte in Emstek und Perleberg aufgegeben, sodass für das laufende Jahr mit weiteren deutlichen Rückgängen bei den Schlachtzahlen zu rechnen ist.
Der kontinuierliche Abbau der Schweinebestände in den vergangenen Jahren hat zu erheblichen Veränderungen in der Schlachtbranche geführt. Weitere Standortschließungen sind absehbar, während sich die verbliebenen Schlachtunternehmen verstärkt auf die Sicherung der Qualität und der benötigten Mengen im Lebendeinkauf konzentrieren müssen.