Der jüngste Monatsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum Getreide- und Ölsaatenmarkt hat einige Veränderungen in den Prognosen für Weizen, Mais und Sojabohnen offenbart. Während bei Weizen die Zahlen weitgehend den Erwartungen entsprachen, gab es bei Mais und Sojabohnen überraschend starke Korrekturen nach unten.
Für die Weizenernte 2024/25 prognostiziert der USDA-Bericht leicht erhöhte Vorräte und geringeren Verbrauch als bisher angenommen. Die Gesamtmenge des verfügbaren Weizens weltweit ist um 400.000 Tonnen auf nun 1,061 Milliarden Tonnen gestiegen. Im Gegensatz dazu wurde der globale Verbrauch um 600.000 Tonnen auf 801,9 Millionen Tonnen reduziert, vor allem aufgrund von Anpassungen in der Türkei, die teilweise durch Erhöhungen in der Ukraine kompensiert wurden. Russland und die Ukraine haben ihre Weizenexporte reduziert, was zu einem Rückgang des globalen Handelsvolumens um 1,7 Millionen Tonnen auf 212 Millionen Tonnen führt. Die geschätzten Weizenexporte aus Russland liegen mit 46 Millionen Tonnen deutlich unter dem Vorjahresrekord von 55,5 Millionen Tonnen. Die weltweiten Endbestände für Weizen werden nun auf 258,8 Millionen Tonnen geschätzt, ein Anstieg um 0,9 Millionen Tonnen, wobei Zuwächse in Russland, Brasilien, Nigeria und der Ukraine die Rückgänge in der Türkei, China und Indonesien mehr als ausgleichen.
Bei Futtergetreide zeigt sich für das Jahr 2024/25 ein Rückgang der verfügbaren Mengen um 4,8 Millionen Tonnen auf 1,494 Milliarden Tonnen. Als Hauptgrund führt das USDA niedrigere Hektarerträge in den USA an. Der durchschnittliche Hektarertrag für Mais wurde um mehr als 1 Dezitonnen pro Hektar reduziert. Dennoch wird für Mais außerhalb der USA ein leichtes Produktionsplus erwartet. Die Maisproduktion in China erreicht mit fast 295 Millionen Tonnen ein Rekordniveau, und auch Russland verzeichnet laut Rosstat höhere Maiserträge. Die weltweiten Maisexporte, insbesondere aus den USA und Brasilien, sind ebenfalls zurückgegangen. Die globalen Maisvorräte werden jetzt auf 293,3 Millionen Tonnen geschätzt, was einen Rückgang um 3 Millionen Tonnen im Vergleich zum letzten Monat bedeutet.
Die Ölsaatenproduktion in den USA wird für das Jahr 2024/25 auf 128,5 Millionen Tonnen geschätzt, ein Rückgang von 2,7 Millionen Tonnen gegenüber der letzten Schätzung. Die internationale Produktion von Ölsaaten wurde um 0,3 Millionen Tonnen auf 551,9 Millionen Tonnen gesenkt, hauptsächlich aufgrund geringerer Erträge bei Raps in Indien, Russland und Uruguay sowie bei Sojabohnen in Russland und China. Dies wird teilweise durch eine erhöhte Produktion von Sonnenblumensamen in Russland und Baumwollsaaten in China und Australien ausgeglichen. Die globalen Sojabohnenexporte bleiben stabil, während die weltweiten Endbestände an Sojabohnen auf 128,4 Millionen Tonnen geschätzt werden, was einem Rückgang um 3,5 Millionen Tonnen entspricht, vor allem aufgrund niedrigerer Bestände in den USA und Brasilien.