Anzeige
 

Prognose: Anstieg der Schweinepreise in der EU erwartet

Laut einer aktuellen Analyse der niederländischen Rabobank steht den Schweinepreisen in der Europäischen Union ein mittelfristiger Anstieg bevor. Die Bank prognostiziert, dass die Schweinefleischproduktion im kommenden Jahr in der EU sinken wird, was zusammen mit einer saisonal steigenden Nachfrage zu höheren Preisen führen dürfte.

Die Reduzierung der Produktion wird in verschiedenen EU-Staaten und dem Vereinigten Königreich erwartet, insgesamt soll sie um 0,5 Prozent fallen. In den Niederlanden wird der Rückgang besonders spürbar sein: Dort wird eine Verringerung des Bestands um 10 bis 15 Prozent vorhergesagt. Dies ist hauptsächlich auf staatliche Aufkaufprogramme im Rahmen der niederländischen Umweltpolitik zurückzuführen. Schon im Juni dieses Jahres war der Sauenbestand in den Niederlanden um 6,3 Prozent niedriger als im Dezember des Vorjahres.

In Deutschland wird laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) für das Jahr 2025 ein Rückgang der Schweinefleischproduktion um etwa 35.000 Tonnen oder 0,9 Prozent auf 3,921 Millionen Tonnen Schlachtgewicht prognostiziert. Langfristig könnte der Markt durch neue politische und gesellschaftliche Vorgaben weiter destabilisiert werden, was die Aufgabe weiterer Betriebe zur Folge haben könnte.

Ein zusätzliches Problem für die Schweinehalter in der EU ist der hohe Krankheitsdruck auf die Tierbestände. Krankheiten wie das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) und die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellen signifikante Bedrohungen dar.

Die Produktionskosten in vielen Betrieben steigen kontinuierlich an. Die Gestehungskosten nähern sich im EU-Durchschnitt der Marke von 2 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht. Für das vierte Quartal 2024 wird zudem ein Anstieg der Futtermittelpreise erwartet, bedingt durch Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten von Mais und Soja in Nord- und Südamerika.

In den Niederlanden wirken sich vor allem die gestiegenen Kosten für Gülleabsatz und Arbeitskräfte negativ aus. Zusätzlich steigen die Kosten für Ställe aufgrund strengerer Umwelt- und Tierschutzvorschriften. Diese Entwicklungen könnten die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Schweinehalter beeinträchtigen und zu einer weiteren Konsolidierung der Branche führen.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung

Die Ukraine und die Europäische Union haben eine Vereinbarung über die Abschaffung eines Teils der Zölle sowie die Erhöhung der Quoten für...

Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss

Frankreich rechnet mit einem Anstieg der Weizenbestände auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Grund dafür ist ein Rückgang der Ausfuhren aufgrund...

Molkereipreise in der EU unter Druck

Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem...

Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang

Umfangreiche Milchmengen, fallende Rohstoffnotierungen und aggressive Preisgefechte im Lebensmittelhandel belasten den Milchsektor zunehmend. Diese Tendenzen schlagen sich mittlerweile auch in den Abrechnungen...

EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste

Die Analyseagentur Expana hat ihre Prognose für die Getreideerzeugung in den Ländern der Europäischen Union für die Saison 2025/26 nach oben korrigiert....