Anzeige
 

Milchpreisprognose sinkt: IG-Milchbarometer fällt im April

Die Aussichten für den Milchmarkt haben sich im April eingetrübt. An der Terminbörse EEX sind die Preise für und Magermilchpulver gesunken, was sich direkt im aktuellen Stand des IG-Milchbarometers niederschlägt. Dieses Barometer, das als Frühindikator für die Preisentwicklung bei Rohmilch dient, verlor zum Monatsende 1,6 Cent und steht nun bei 48,9 Cent pro Kilogramm .

Sowohl Butter als auch Magermilchpulver notierten schwächer. Der Preis für Magermilchpulver fiel um 2,5 Prozent, während Butter um 2,0 Prozent nachgab. Die Angaben des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) beziehen sich auf Rohmilch mit 4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß, ab Hof und ohne Mehrwertsteuer.

Zwar lässt sich aus dem kein direkter Rückschluss auf die Auszahlungspreise einzelner Molkereien ziehen, es gibt jedoch Hinweise auf mögliche Marktentwicklungen. Für die Bewertung von Auszahlungspreisen kann das separate Milchpreisbarometer von top agrar herangezogen werden.

Die Entwicklung der Notierungen an der Börse deutet auf sinkende Erwartungen am Markt hin. Die Kurve des Barometers für die kommenden zwölf Monate zeigt im Vergleich zum Vormonat eine leicht abfallende Tendenz, vor allem bis zum Jahresende. Diese Einschätzung basiert unter anderem auf globalen Unsicherheiten und Kostensteigerungen, die Handel und betreffen.

Hinzu kommt, dass das Exportangebot aus den Vereinigten Staaten zunehmen könnte. Aufgrund des derzeit schwachen US-Dollars ist US-amerikanische Milch vergleichsweise günstig auf dem Weltmarkt verfügbar. Die höhere Produktionsmenge in den verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

In Europa wird zwar weiterhin mit einem leicht rückläufigen Rohstoffangebot gerechnet. Dennoch bleiben die Unsicherheiten bestehen. Erkrankungen wie die Blauzungenkrankheit oder MKS im Südosten Europas könnten das Angebot und damit die Preisentwicklung in beide Richtungen beeinflussen.

Das IG-Milchbarometer wurde eingeführt, um Milchviehbetrieben eine Orientierungshilfe bei der Planung zu geben. Entwickelt wird das Instrument vom ife Institut in Kiel im Auftrag des DRV sowie der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft. Grundlage für das Barometer sind die Preisbewegungen an der Terminbörse für die Produkte Butter und Magermilchpulver.

Die Berechnungen spiegeln die Einschätzungen der Marktteilnehmer wider und können frühzeitig Signale über die zu erwartenden Preisentwicklungen geben. Damit ist das Barometer ein nützliches Instrument zur Marktbeobachtung, ersetzt jedoch nicht die tatsächliche Auszahlungspreisgestaltung der Molkereien.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Weizenpreise rutschen unter 200-Euro-Marke

An der Euronext in Paris haben die Getreidepreise ihren negativen Trend fortgesetzt. Der Termin für Weizen zur Lieferung im September 2025 notierte...

China verlängert Verfahren gegen EU-Schweinefleischexporte

Die Regierung in Peking hat entschieden, die laufende Anti-Dumping-Untersuchung gegen Schweinefleischimporte aus der Europäischen Union weiterzuführen. Die Prüfung, die ursprünglich bereits im...

FAO erwartet Rekordmenge bei globaler Getreideernte

Nach aktuellen Einschätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) könnte die weltweite Getreideproduktion im Wirtschaftsjahr 2025/26 einen neuen Höchststand erreichen....

Marktbericht: Getreide, Ölsaaten und Milchprodukte im Juni

Die Preisentwicklungen an den internationalen Agrarbörsen zeigten zum Wochenbeginn unterschiedliche Tendenzen. Nach den vorherigen Kursgewinnen gaben insbesondere die Weizennotierungen an der Euronext...

EU-weite Schweinefleischausfuhren steigen im ersten Quartal

Zwischen Januar und März 2025 hat die Europäische Union ihre Ausfuhren von Schweinen und Schweinefleisch in Länder außerhalb des Binnenmarktes leicht ausgeweitet....