In vielen Geflügelhaltungen verlaufen Parasitenbefälle lange Zeit unbemerkt. Erst unspezifische Veränderungen im Verhalten oder im äußeren Erscheinungsbild der Tiere geben Hinweise. Dazu zählen unter anderem Nervosität, Federverlust durch Picken, blasse Haut oder ein auffallend matter Kamm. Auch Durchfall, Gewichtsverlust und stumpfes Gefieder können Anzeichen für einen Parasitenbefall sein.
Hühner können sowohl von inneren als auch von äußeren Parasiten betroffen sein. Zu den häufigsten inneren Parasiten gehören Kokzidien. Diese einzelligen Erreger sind jeweils auf bestimmte Geflügelarten beschränkt und werden über den Kot übertragen. Dabei gelangen widerstandsfähige Oozysten in die Umgebung, die von anderen Tieren über das Futter oder verunreinigte Gegenstände aufgenommen werden. Nach dem Eindringen in den Darm vermehren sich die Parasiten schnell und schädigen das Gewebe. Insbesondere junge Tiere sind gefährdet, bei ihnen kann es zu schweren Durchfällen und hohen Verlusten kommen.
Neben Kokzidien treten bei Geflügel auch Magen-Darm-Würmer auf. Die Infektion erfolgt über mit Eiern belasteten Kot, kann aber auch durch Zwischenwirte wie Regenwürmer oder Schnecken ausgelöst werden. In geringer Zahl verursachen die Würmer zunächst keine Symptome. Kommt jedoch zusätzlicher Stress hinzu, etwa durch Transport oder während der Mauser, steigt das Risiko für eine stärkere Vermehrung. In solchen Fällen kann der Gesundheitszustand der Tiere schnell kritisch werden.
Zu den äußeren Parasiten zählen Federlinge. Diese kleinen Insekten leben auf der Haut der Tiere und ernähren sich von Hautschuppen und Federteilen. Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Körperkontakt oder über in der Umgebung liegende Federn. Besonders häufig treten sie bei Federwechsel oder bei hoher Tierdichte auf. Sichtbar werden die Parasiten oft unter den Flügeln, an den Schenkeln oder am Schwanzansatz. Ihre Eier – sogenannte Nissen – haften gut sichtbar an den Federkielen. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich aus den Larven innerhalb weniger Wochen ausgewachsene Tiere. Ein einziges Weibchen kann dabei bis zu 100.000 Eier legen.
Ein konsequentes Hygienemanagement ist der wichtigste Schutz gegen Parasitenbefall. Kot und Schmutz im Stall oder Auslauf gelten als Hauptquelle für Infektionen. Deshalb ist es unerlässlich, Einstreu, Tränken und Futterplätze regelmäßig zu reinigen. Besonders das Kotbrett sollte täglich gesäubert werden. Einmal pro Woche empfiehlt sich eine gründliche Reinigung des gesamten Stalls sowie das Harken des Auslaufs.
Auch die Fütterung spielt eine Rolle bei der Vorbeugung. Das Ausbringen von Futter direkt auf den Boden sollte vermieden werden, da hier ein erhöhtes Risiko für die Aufnahme von infektiösem Material besteht. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Tiere auf engem Raum gehalten werden – denn beengte Verhältnisse fördern Stress und begünstigen die Ausbreitung von Parasiten.