Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostiziert für das Wirtschaftsjahr 2025/26 eine weltweite Sojaproduktion auf Rekordniveau. Mit insgesamt 429,8 Millionen Tonnen würde das Ergebnis um 1,4 Millionen Tonnen über der Juli-Schätzung und um 4,4 Millionen Tonnen über dem Vorjahr liegen.
Trotz dieser Rekordprognose geht die Anbaufläche in der aktuellen Saison leicht zurück. Nach fünf Jahren kontinuierlicher Ausweitung wird ein Minus von rund einem Prozent erwartet. Hauptgrund ist die Reduzierung der Sojaflächen in den USA, während in anderen Ländern wie Brasilien mit einer Ausweitung zu rechnen ist.
In den Vereinigten Staaten wird die diesjährige Anbaufläche auf 32,4 Millionen Hektar geschätzt. Das bedeutet ein Minus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zugleich den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Die Ertragsprognosen sind dennoch positiv. Unter Annahme guter Erträge sieht der IGC die US-Ernte bei 117,3 Millionen Tonnen. Damit liegt sie zwar 0,5 Millionen Tonnen unter der Juli-Schätzung und etwas unter dem Vorjahreswert von 118,8 Millionen Tonnen, bleibt aber auf hohem Niveau.
In Brasilien sind die Vorhersagen noch unsicher, da die Aussaat für die Ernte 2026 erst im September beginnt. Angesichts einer starken Nachfrage sowohl im Inland als auch auf dem Weltmarkt dürfte die Anbaufläche jedoch um rund zwei Prozent ausgeweitet werden. Hohe Produktionskosten in Verbindung mit vergleichsweise niedrigen Weltmarktpreisen könnten jedoch dazu führen, dass Landwirte beim Einsatz von Betriebsmitteln sparen, was die Erträge beeinflussen könnte. Trotz dieser Unsicherheiten wird für Brasilien eine Sojaernte von 175 Millionen Tonnen erwartet, 5,5 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr und die größte in der Geschichte des Landes.
Der weltweite Verbrauch von Sojabohnen wird für 2025/26 auf 430,5 Millionen Tonnen geschätzt. Damit liegt er eine Million Tonnen über der vorherigen Prognose und rund 18 Millionen Tonnen über dem Vorjahreswert. Treibende Kräfte sind die Tierfutterindustrie, die verarbeitende Industrie sowie die steigende Nachfrage nach Biokraftstoffen, insbesondere in den USA und Südamerika.
Auch der internationale Handel mit Sojabohnen soll weiter zulegen. Mit 183,7 Millionen Tonnen würde er um zwei Prozent über dem Vorjahr liegen und ein neues Rekordniveau erreichen. Vor allem die hohen Importbedarfe in Ostasien, allen voran in China, treiben diese Entwicklung an.
Für die Vereinigten Staaten werden hingegen sinkende Exporte erwartet. Aufgrund der kleineren Ernte und der hohen Binnennachfrage dürften die Ausfuhren im Wirtschaftsjahr 2025/26 um sieben Prozent auf 46,6 Millionen Tonnen zurückgehen. Den größten Anteil am weltweiten Exportgeschäft werden nach Einschätzung des IGC Brasilien, Argentinien und Paraguay übernehmen.
Zum Ende des kommenden Wirtschaftsjahres wird mit leicht sinkenden Lagerbeständen gerechnet. Die globalen Vorräte dürften sich um 0,7 Millionen Tonnen verringern und bei 85,2 Millionen Tonnen liegen.
