Der Internationale Getreiderat (IGC) geht für das Wirtschaftsjahr 2025/26 von einem weltweiten Weizenhandel in Höhe von 204,7 Millionen Tonnen aus. Damit liegt die Prognose um 12,1 Millionen Tonnen über dem Ergebnis des Vorjahres und deutet auf ein insgesamt reichhaltiges Angebot hin. Trotz absehbarer Qualitätseinbußen in bestimmten Exportregionen der nördlichen Hemisphäre wird weiterhin mit ausreichend Mahlweizen gerechnet. Dies dürfte die ohnehin starke Nachfrage, vor allem in Asien und Afrika, noch stärker beflügeln.
Nach Einschätzung des IGC bleibt das erwartete Handelsvolumen allerdings rund 10 Millionen Tonnen unter dem Rekordwert aus dem Wirtschaftsjahr 2023/24. Im Vergleich zum Vormonat wurde die aktuelle Prognose jedoch um 1,3 Millionen Tonnen angehoben. Besonders auffällig ist die Korrektur bei den Importzahlen für Subsahara-Afrika: Mit 30,4 Millionen Tonnen wird dort ein neuer Höchstwert erreicht.
Auch andere Länder zeigen steigende Importbedarfe. Ecuador wird voraussichtlich 2,2 Millionen Tonnen Weizen einführen, ein Plus von 0,5 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Für Mexiko rechnet der IGC mit einer Menge von 6,4 Millionen Tonnen. Dies wäre nicht nur ein Rekordwert, sondern auch das größte Hartweizen-Importvolumen seit der Saison 2004/05.
Für die Europäische Union hebt der IGC seine Exportprognose leicht an. Mit 30,5 Millionen Tonnen wird ein Durchschnittswert erwartet, der 0,5 Millionen Tonnen über der letzten Schätzung liegt. Gegenüber den schwachen Vorjahreszahlen entspricht dies einem Zuwachs von 4,3 Millionen Tonnen.
Auch die Vereinigten Staaten profitieren von günstigen Wechselkursen. Durch den vergleichsweise schwachen US-Dollar erhöhen sich ihre Absatzchancen, sodass nun mit 23,5 Millionen Tonnen Weizenexporten gerechnet wird. Diese Menge liegt 0,5 Millionen Tonnen über der Vormonatsprognose und 0,8 Millionen Tonnen über dem Vorjahreswert.
In Australien deutet sich ebenfalls eine Ausweitung der Exporte an. Mit 25,5 Millionen Tonnen würde das Land den höchsten Stand seit drei Jahren erreichen. Im Gegensatz dazu erwartet der IGC für Kanada ein Minus. Dort dürften die Lieferungen aufgrund geringerer Verfügbarkeiten und starker Konkurrenz im Exportgeschäft um 2 Millionen Tonnen auf 26,4 Millionen Tonnen zurückgehen.
Parallel dazu zeigen sich Veränderungen bei den Preisen. Am 20. August 2025 lag der IGC-Weizen-Subindex bei 193 US-Dollar je Tonne fob und damit fast auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr. Während in Nordamerika und Australien die Exportpreise nachgaben, konnten sich in der EU und in Russland etwas festere Notierungen durchsetzen.
