Am ersten Tag seiner Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump zwar keine Zölle erhoben, jedoch die Möglichkeit angedeutet, ab dem 1. Februar Importzölle von 25 % auf Produkte aus Mexiko und China einzuführen. Dies hat am Montag, einem handelsfreien Tag aufgrund des Martin Luther King Jr. Day, keine unmittelbaren Auswirkungen auf die US-Märkte gehabt. Die Ankündigung trug jedoch zu einer leichten Erholung des Euro gegenüber dem Dollar bei, was sich um den Wert von 1,0400 stabilisierte.
Diese Entwicklung wirkt sich indirekt auf den europäischen Agrarmarkt aus, insbesondere auf Weizen, der weiterhin nach Exportchancen in Drittländer sucht. Im Gegensatz dazu zeigt sich Mais in einem global stabileren Umfeld nahezu ausgeglichen. Der kanadische Raps erholte sich ebenfalls, was teilweise auf die Sorge vor möglichen US-Zöllen auf kanadische Produkte zurückzuführen ist.
Die Situation bleibt angespannt und könnte in den nächsten Tagen zu einer hohen Preisvolatilität auf den Weltmärkten führen. Der Getreidemarkt in Chicago reagierte positiv auf die Verschiebung der Zollentscheidung, da dies vorerst einen Handelskrieg zwischen den USA und China vermeiden könnte. Die Beziehungen zwischen den USA und China waren bereits in der Vergangenheit angespannt, was nun landwirtschaftliche Exporte aus den USA betreffen könnte.
Am Dienstag verzeichneten die Weizenpreise einen leichten Anstieg. Der europäische Weizenmarkt ist weiterhin von einer Angebotsverknappung im Schwarzmeerraum und der mangelnden Konkurrenzfähigkeit gegenüber Angeboten aus der südlichen Hemisphäre betroffen. Russland meldet einen Rückgang der Weizenexporte im Januar im Vergleich zum Vorjahr. Die Maispreise zeigten eine moderate Steigerung. Besondere Aufmerksamkeit gilt Argentinien, wo kürzlich gefallene Regenfälle voraussichtlich positive Auswirkungen auf die Ernte haben werden.
Der Internationale Getreiderat hat seine Prognosen für die weltweite Maisproduktion nach unten korrigiert, was ebenfalls für die Erwartungen an die Maiserträge in den USA und Argentinien gilt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die enge Verflechtung von politischen Entscheidungen und agrarwirtschaftlichen Marktbedingungen.