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DRV hebt Prognose für deutsche Getreideernte deutlich an

Der Deutsche Raiffeisenverband hat seine Schätzungen für die diesjährige Getreide- und Rapsernte nach oben angepasst. Die erwarteten Mengen liegen über den bisherigen Prognosen und dem Vorjahresniveau. Die bevorstehende Wintergerstenernte markiert den Beginn der diesjährigen Erntesaison.

Verglichen mit den Zahlen aus dem Mai rechnet der Verband nun mit einem deutlichen Plus. Die Gesamterntemenge für Getreide in Deutschland wird aktuell auf 41,4 Millionen Tonnen beziffert. Im Mai lag die Erwartung noch bei 40,7 Millionen Tonnen, während im Vorjahr nur rund 39 Millionen Tonnen eingefahren wurden.

Eine zentrale Rolle für diese Aufwärtskorrektur spielen die Wetterbedingungen der letzten Wochen. Auf eine längere Trockenperiode folgten rechtzeitig einsetzende Niederschläge, die den Wasserhaushalt in den Böden stabilisierten. Das kam sowohl den Getreide- als auch den Rapsbeständen zugute.

Für Weizen wird derzeit ein Ertrag von rund 21,5 Millionen Tonnen prognostiziert. Dieser Wert übersteigt sowohl die Schätzung vom Vormonat als auch das Vorjahresergebnis, das bei 18,5 Millionen Tonnen lag. Auch bei Wintergerste sieht es gut aus: Die erwartete Menge liegt hier bei 8,45 Millionen Tonnen.

Beim Raps rechnen die Analysten des Verbandes mit einer Erntemenge von über 3,9 Millionen Tonnen. Auch das bedeutet ein Plus gegenüber den bisherigen Einschätzungen. Die Ernte wird in den früher reifenden Regionen in Kürze starten, zunächst mit Wintergerste, gefolgt von Raps, Weizen, Roggen und Sommergetreide.

Ein weiteres Thema ist die Entwicklung der Marktpreise. In den letzten Tagen haben die Notierungen für Getreide und Ölsaaten wieder angezogen. Damit wurden vorangegangene Rückgänge zumindest teilweise ausgeglichen.

In Deutschland wie auch in Frankreich hat das trockene und warme Wetter der letzten Tage den Reifeprozess beschleunigt. Das wirkt sich auf den Erntebeginn der Wintergerste aus. Gleichzeitig rücken auch Weizen und andere Sommerkulturen näher an die Ernte heran.

Aus heutiger Sicht zeigt sich eine positive Perspektive für die Getreideproduktion in Deutschland. Die zuletzt gestiegenen Ertragsaussichten spiegeln sich auch in der allgemeinen Stimmung unter den Landwirten wider. Die kommenden Wochen bleiben dennoch entscheidend, da Wetterumschwünge jederzeit neue Unsicherheiten bringen könnten.

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