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Die Bullenpreise erreichen fast 3-Jahreshoch – Kuhpreise stabil

Im Oktober dieses Jahres erreichten die Bullenpreise den höchsten Stand seit fast drei Jahren, eine Entwicklung, die durch ein stark limitiertes Angebot und eine hohe Nachfrage getrieben wird. Auch die Preise für bleiben auf einem hohen Niveau, wie die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften () berichtet. Insbesondere Jungbullen und hochwertige Schlachtfärsen verzeichneten Preisanstiege, während die Preise für Schlachtkühe stabil blieben.

Marktbeobachter erwarten in den kommenden Wochen weitere Preisanstiege bei den Bullen, angetrieben durch die saisonal steigende Nachfrage, die traditionell zum Jahresende hin ihren Höhepunkt erreicht. Bei den Schlachtkühen hat sich das Angebot-Nachfrage-Verhältnis zuletzt etwas ausgeglichen, was zu stabilen Preisen führte. Auch für Schlachtfärsen wurden höhere Preise gezahlt, was auf ein weiterhin knappes Angebot an Kälbern für die Mast zurückzuführen ist.

Die Marktbeobachter der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein berichten, dass die Preise für Kälber ebenfalls steigen. Allerdings führt die Blauzungenkrankheit dazu, dass ein erhöhter Anteil der Kälber nur mit Preisabschlägen vermarktet werden kann. In der vergangenen Woche zahlten die Schlachter im Bundesdurchschnitt 5,32 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (SG) für Jungbullen der Handelsklasse R3, was einen Anstieg von 10 Cent gegenüber der Vorwoche darstellt und die höchsten Bullenpreise seit Anfang Mai 2022 markiert. Die Preise für Schlachtfärsen der Klasse R3 stiegen ebenfalls um 4 Cent gegenüber der Vorwoche.

Während die Preise für steigen, verlassen jedoch zunehmend die Branche. Hohe Energiepreise, steigende Zinssätze, Arbeitskräftemangel und hohe , zusammen mit umfangreichen Vorschriften im Bereich Veterinärmedizin und Tierschutz, tragen zu einer strukturellen Unrentabilität im Rindfleischsektor bei. Diese Faktoren führen zu Investitionsunsicherheiten und lassen viele Landwirte den Sektor verlassen, was das Angebot weiter verknappt.

Es wird erwartet, dass diese Entwicklung zu einem weiteren Rückgang des Rinderbestands in Deutschland und anderen EU-Ländern im Jahr 2024 führen wird. Die hohen Rindfleischpreise spiegeln ein knappes Angebot auf dem EU-Markt wider, das sowohl auf eine schrumpfende Produktion als auch auf steigende Exporte zurückzuführen ist. Ausbrüche des Blauzungenvirus in verschiedenen Ländern verschärfen zusätzlich die Situation auf dem Rindermarkt.

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