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Deutschlands Getreideernte 2024: Genug für alle Bedürfnisse?

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) erwartet für das laufende Jahr die niedrigste Getreideernte in Deutschland seit dem Dürrejahr 2018. Mit einer prognostizierten Ernte von 39,1 Millionen Tonnen liegt das Ergebnis um acht Prozent unter dem des Vorjahres. Guido Seedler, Getreidemarktexperte beim DRV, betonte, dass lediglich im Jahr 2018 ein noch geringeres Ergebnis verzeichnet wurde. Deutschland steht nach Frankreich als zweitgrößter Getreideproduzent der Europäischen Union normalerweise für eine sichere Getreideversorgung. Doch das Dürrejahr 2018 zeigte mit einer Versorgungslücke von nahezu 10 Prozent oder 4 Millionen Tonnen, dass eine ausreichende Getreideversorgung nicht garantiert ist.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft hat für das letzte Wirtschaftsjahr einen Selbstversorgungsgrad bei Getreide von etwa 107 Prozent berechnet, was bedeutet, dass Deutschland sich grundsätzlich selbst versorgen könnte. Dies trifft allerdings hauptsächlich auf Weichweizen und Gerste, das wichtigste Futtergetreide, zu. Bei anderen Getreidesorten wie Roggen, Hartweizen und Hafer ist Deutschland in normalen Jahren auf erhebliche Importmengen angewiesen.

Laut DRV-Schätzungen belief sich die Getreideernte dieses Jahres auf rund 39,1 Millionen Tonnen, während der Verbrauch bei 40,5 Millionen Tonnen lag. Dies ergibt rechnerisch eine Versorgungslücke von 1,4 Millionen Tonnen. Von der geernteten Menge wurden etwa 8,6 Millionen Tonnen, oder 21 Prozent, für die menschliche Ernährung verwendet und fast 60 Prozent dienten als Tierfutter.

Deutschland ist zudem ein bedeutender Exporteur von hochwertigem Qualitätsweizen und steht in direkter Konkurrenz zu Ländern wie Kanada und den baltischen Staaten. Die Exportaktivitäten haben einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung im Inlandsmarkt und damit auf die Einnahmen der Landwirte. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 wurden insgesamt 9,2 Millionen Tonnen Weizen exportiert, während fast 6 Millionen Tonnen Weizen für die Futterindustrie importiert werden mussten. Der Exportüberschuss beim Weizen belief sich auf rund 5 Millionen Tonnen.

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