Die Stimmung auf dem deutschen Ferkelmarkt bleibt weiterhin positiv, wobei das Angebot knapp und die Nachfrage hoch ist. Trotz einer leichten Zunahme des Angebots an Einstalltieren reicht es nicht aus, um die hohe Bereitschaft zur Aufnahme von Ferkeln zu decken. Händler berichten von anhaltend hohen Zuschlägen von 20€/Ferkel und mehr. Allerdings konnten sich die Notierungen trotz der knappen Versorgung zuletzt nicht weiter verbessern. Die Frage stellt sich nun, ob der Höhepunkt bereits erreicht ist.
Einige Mäster zögern derzeit mit der Einstallung, insbesondere angesichts der sich abzeichnenden Unsicherheiten auf dem Schweinemarkt. Traditionell erreichen die Ferkelnotierungen im März ihren Höhepunkt, wenn das Angebot gering ist und Mäster bereit sind, ihre Ställe zu füllen. Doch diese saisonale Kurve ist nicht in Stein gemeißelt, wie das Beispiel von 2023 zeigt, als der Höhepunkt erst Anfang Juli erreicht wurde. Die Ferkelnotierungen im Sommer hängen stark von den Schlachterlösen und den Futterkosten ab.
Trotzdem bleiben die Aussichten für den Ferkelmarkt freundlich, da es EU-weit nur geringfügige Aufstockungstendenzen bei den Sauenhaltern gibt. In Deutschland ist eine Aufstockung der Sauenherde kaum ein Thema, da viele Landwirte unsicher sind, wie sie ihre Betriebe angesichts der sich ändernden Rahmenbedingungen optimal ausrichten sollen. Dennoch steigt derzeit das Angebot etwas an, da geschlossene Systeme wieder voll produzieren.
Insgesamt prognostizieren Analysten weiterhin anhaltend hohe Ferkel- und Schweinepreise, da die Nachfrage robust bleibt und das Angebot begrenzt ist.