Anzeige
 

Butterpreise steigen steil weiter: Sahne und Milchfett auf Rekordniveau

Die Preise für Butter und andere Milchprodukte befinden sich weiterhin auf einem steigenden Trend, der nicht nur Deutschland, sondern auch andere europäische Länder betrifft. Die niederländische Molkerei ZuivelNL berichtete am Mittwoch von einem Anstieg des Preises für frische Butter um 30 Euro auf nunmehr 795 Euro je 100 Kilogramm. Dies nähert sich dem Rekordhoch von 810 Euro, das im September erreicht wurde.

Auch die Preise für andere Milchprodukte zeigen eine ähnliche Entwicklung. So stieg der Preis für Vollmilchpulver um 5 Euro auf 424 Euro je 100 Kilogramm. Magermilchpulver, das vor allem als Tierfutter verwendet wird, wurde mit 247 Euro je 100 Kilogramm notiert, ein Anstieg um 3 Euro. Die Preise für Molkenpulver erhöhten sich ebenfalls um 2 Euro auf 87 Euro je 100 Kilogramm. Lediglich der Preis für Magermilchpulver zum menschlichen Verzehr blieb stabil bei 255 Euro.

Die geringe Verfügbarkeit von Rohmilch ist ein Grund für den Preisanstieg bei Sahne, die einen neuen Höchststand erreichte. Die Rahm-Benchmark lag bei 10.155 Euro pro Tonne. Dieses knappe Angebot betrifft sowohl Butter als auch Milchfett und ist in den Niederlanden wie auch in Deutschland spürbar. Marktanalysten erwarten, dass das Angebot in den kommenden Monaten knapp bleiben wird.

Als Reaktion auf die Marktsituation hat der niederländische Milchverarbeiter Vreugdenhil Dairy Foods seinen Erzeuger-Milchpreis für November auf 57,13 Cent pro Kilo angehoben, was einem Plus von 1,65 Cent gegenüber dem Oktober entspricht. Im europäischen Großhandel wurden durchschnittliche Butterpreise von 760 Euro je 100 Kilogramm verzeichnet, was leicht über der Vorwoche, jedoch unter der Mitte-Oktober-Spitze liegt.

In Deutschland berichtet die Butterbörse in Kempen von anhaltend hohen Preisen. Geformte Markenbutter in 250-Gramm-Päckchen wird zu Preisen zwischen 8,50 und 8,80 Euro pro Kilogramm gehandelt. Lose Markenbutter in 25-Kilogramm-Blöcken wurde zu Preisen von 8,10 bis 8,20 Euro je Kilogramm verkauft. Während abgepackte Butter gut verkauft wird, bleibt der Markt für Blockbutter angespannt.

Die Preise im Lebensmitteleinzelhandel für ein 250-Gramm-Päckchen Butter liegen derzeit zwischen 2,39 Euro und 3,99 Euro. Insgesamt steigen die Preise für Butter sowie für Käse, Vollmilchpulver und Magermilchpulver weiterhin an, sowohl im europäischen Großhandel als auch im Einzelhandel. Dies stellt eine Herausforderung für Milchviehbetriebe dar, die unter ungünstigen Rahmenbedingungen operieren müssen. Die Spotmarktpreise für Rohmilch sind deutlich höher als die Preise, die deutschen Milchbauern gezahlt werden, und auch in anderen europäischen Ländern wie Tschechien, Irland und Frankreich ist ein Preisanstieg bei Milchprodukten zu verzeichnen.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung

Die Ukraine und die Europäische Union haben eine Vereinbarung über die Abschaffung eines Teils der Zölle sowie die Erhöhung der Quoten für...

Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss

Frankreich rechnet mit einem Anstieg der Weizenbestände auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Grund dafür ist ein Rückgang der Ausfuhren aufgrund...

Molkereipreise in der EU unter Druck

Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem...

Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang

Umfangreiche Milchmengen, fallende Rohstoffnotierungen und aggressive Preisgefechte im Lebensmittelhandel belasten den Milchsektor zunehmend. Diese Tendenzen schlagen sich mittlerweile auch in den Abrechnungen...

EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste

Die Analyseagentur Expana hat ihre Prognose für die Getreideerzeugung in den Ländern der Europäischen Union für die Saison 2025/26 nach oben korrigiert....