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Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche auf den deutschen Agrarexport

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland haben mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Südkorea und Mexiko, Importverbote für deutsches Fleisch und Milchprodukte erlassen. Diese Entwicklung betrifft vor allem Deutschland, das als einer der Hauptlieferanten für diese Produkte gilt. Insbesondere Großbritannien, ein wesentlicher Abnehmer deutscher Agrarprodukte, hat den Import von Rind-, Schweine- und Schaffleisch sowie Milchprodukten gestoppt, um die eigene Landwirtschaft zu schützen.

Diese Maßnahmen folgen auf die Bestätigung des ersten Falles der Maul- und Klauenseuche in Deutschland seit fast vier Jahrzehnten, eine Situation, die bereits zu signifikanten Beeinträchtigungen im europäischen Fleisch- und Warenfluss geführt hat. Per Fischer Larsen, Senior Vice President für Industrieverkäufe bei Danish Crown, wies darauf hin, dass der Fleischmarkt in Europa über Nacht stark beeinflusst wurde. Dieser Ausbruch droht, den Viehsektor Deutschlands weiter zu belasten, der bereits mit Herausforderungen wie höheren Energiekosten und dem Einfluss der afrikanischen Schweinepest kämpft.

Die europäische Kommission hat auf die Krise reagiert, indem sie die bereits bestehenden Schutzzonen in Brandenburg bestätigte und damit die Grundlage für die Regionalisierung schuf. Zudem wurde das bestehende Verbot von Tiertransporten aus und nach Brandenburg sowie Berlin um weitere 48 Stunden verlängert. Brandenburgs Landesbauernpräsident, Henrik Wendorff, forderte in dieser schwierigen Lage schnelle und unbürokratische Schadenersatzzahlungen für betroffene Landwirte.

Inmitten dieser Krise wurde eine Online-Spendenaktion für einen Ziegenhof organisiert, der in unmittelbarer Nähe zum Fundort eines infizierten Büffelkadavers liegt. Auf diesem Hof mussten alle Schafe und Ziegen gekeult werden, was die wirtschaftliche Existenz der Besitzer zerstörte. Innerhalb weniger Tage kamen über diese Aktion mehr als 9.800 Euro zusammen.

Bundesagrarminister Cem Özdemir betonte vor einer Sondersitzung des Agrarausschusses die Notwendigkeit, alles daranzusetzen, um weitere Ausbrüche zu verhindern und die Quelle des Virus schnell zu identifizieren. Er mahnte weiterhin zur Vorsicht und zur Einhaltung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Diese Importverbote und die daraus resultierenden Einschränkungen bedeuten für Deutschland als einen der größten Schweinefleischexporteure und als bedeutenden Milchproduktlieferanten der EU erhebliche wirtschaftliche Einbußen. Mandy Nevel vom Agriculture & Horticulture Development Board prognostizierte Störungen der Versorgung mit Fleisch und Milchprodukten in Großbritannien, was die Bedeutung dieser Exportmärkte für Deutschland unterstreicht. Zwischen Januar und Oktober 2024 importierte das Vereinigte Königreich bedeutende Mengen an Schweinefleisch und Milchprodukten aus Deutschland, was die Tragweite der aktuellen Handelsbeschränkungen verdeutlicht.

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