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Schweizer Eierproduzenten: Ab 2025 Ende des Kükentötens

Die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, Gallosuisse, hat angekündigt, dass bis Ende 2024 das routinemäßige Töten männlicher Küken in der Schweiz eingestellt wird. Zukünftig wird die Branche auf die Technik der In-ovo-Geschlechtsbestimmung umsteigen, eine Methode, die das Geschlecht der Küken bereits vor dem Schlüpfen erkennt, genauer gesagt zwischen dem elften und zwölften Tag der . Diese Praxis verhindert, dass Küken Schmerzen erleiden müssen.

Für die herkömmliche Eierproduktion ist vorgesehen, das Geschlecht der Küken mittels Magnetresonanztomographie (MRT) und unterstützt durch künstliche Intelligenz zu bestimmen. Die , die männliche Embryos enthalten, werden nach dieser Identifikation aussortiert. Die Einführung dieser Technologie ist für Anfang 2025 in den zwei Schweizer Brütereien geplant, mit dem Ziel, bis Ende desselben Jahres vollständig umgesetzt zu sein. Entwickelt wurde die Technologie von dem deutschen Start-up Orbem.

In der ökologischen hatte der Verband Bio-Suisse schon Ende 2021 entschieden, ab 2026 das Töten männlicher Küken zu untersagen. Die In-ovo-Geschlechtserkennung ist jedoch für Bio-Eier nicht zugelassen. Stattdessen wird der Fokus auf die Aufzucht der männlichen Küken der Legehennenlinien und die Haltung von Zweinutzungshühnern gelegt. Derzeit werden bereits 50% der männlichen Küken aufgezogen, und gemäß den Bio-Richtlinien soll dieser Anteil bis Ende 2025 auf 100% steigen.

Die Kosten für die Geschlechtsbestimmung im Ei werden auf etwa 3 Schweizer Franken (ca. 3,2 Euro) pro weiblichem Küken geschätzt. Es wird erwartet, dass die für verkaufsfertige Eier je nach Kategorie um bis zu 1,5 Rappen (1,6 Cent) steigen könnten, wobei die Preisgestaltung weiterhin in der Hand der Produzenten liegt. Auch bei Bio-Eiern ist aufgrund der intensiveren Fleischproduktion bei den männlichen Küken eine leichte Preiserhöhung zu erwarten.

Gallosuisse hebt hervor, dass die Schweiz das erste Land weltweit ist, das eine freiwillige und gesetzlich unabhängige Lösung in der gesamten Eierbranche etabliert hat. Dies markiert einen bedeutenden Schritt, um umstrittene Praktiken zu beenden und mit den neuesten wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Im Vergleich dazu wurde in anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich und das Kükentöten durch staatliche Gesetze beendet. Italien plant, diese Praxis bis 2027 zu verbieten.