Die internationalen Ölmärkte erlebten gestern erhebliche Preisanstiege, die durch die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten ausgelöst wurden. Die Ölpreise schlossen deutlich höher und auch heute Morgen bleiben die Futures auf einem erhöhten Niveau. Für die Konsumenten bedeutet dies leider einen Anstieg der Heizölpreise zu Beginn des Tages.
Derzeit beläuft sich der Preis für die Oktober-Kontrakte der Nordsee-Ölsorte „Brent“ auf 81,50 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl für die Lieferung im August wird aktuell zu 750 US-Dollar gehandelt. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar stabil und wird zu einem Kurs von etwa 1,0820 US-Dollar gehandelt.
Die jüngsten Entwicklungen, einschließlich der Tötung des Hamas-Führers Haniyeh durch Israel auf iranischem Boden, haben den Nahost-Konflikt verschärft. Teheran hat Vergeltung angekündigt, und es gibt Berichte, dass der geistige Führer Irans, Ali Khamenei, einen direkten Angriff auf Israel befohlen hat. Die Unsicherheit über den Zeitpunkt und die Intensität eines solchen Angriffs beeinflusst die Ölmärkte stark. Ein möglicher Konflikt zwischen diesen Ländern könnte ernsthafte Auswirkungen auf die globale Ölversorgung haben, insbesondere wenn der Iran die strategisch wichtige Meerenge von Hormuz blockieren sollte, durch die ein bedeutender Anteil des weltweiten Ölbedarfs transportiert wird.
In den USA wurden diese Woche ebenfalls preistreibende Entwicklungen verzeichnet. Die Rohölbestände haben laut dem American Petroleum Institute und dem Department of Energy deutlich abgenommen, was ebenfalls zu den steigenden Ölpreisen beiträgt. Während die Gesamtnachfrage leicht gesunken ist, werden diese Lagerdaten als preistreibend interpretiert.
Am Devisenmarkt gab es gestern vor der Sitzung der US-Notenbank wenig Bewegung. Die Sitzung brachte keine Änderung des Leitzinssatzes und keine konkreten Aussagen zu möglichen Zinssenkungen im September.
In Deutschland müssen sich Verbraucher auf weiter steigende Heizölpreise einstellen. Aktuelle Berechnungen deuten darauf hin, dass die Preise um etwa einen halben bis einen ganzen Cent pro Liter steigen könnten. Angesichts der attraktiven Preise und der Sorge vor weiteren Steigerungen ist die Nachfrage nach Heizöl deutlich gestiegen, was zu längeren Lieferfristen führt. Angesichts der erwarteten hohen Nachfrage im Spätsommer und Herbst wird zu einer rechtzeitigen Bestellung geraten.