Die internationalen Rohölpreise setzten gestern ihren Aufwärtstrend fort, doch Gewinnmitnahmen am Nachmittag führten zu einem leichten Rückgang. Infolgedessen werden die Heizöl-Notierungen in Deutschland heute mit moderaten Abschlägen erwartet.
Der Preis für die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ liegt aktuell bei 86,60 Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juli kostet derzeit 806 Dollar. Der Euro zeigt sich gegenüber dem US-Dollar stabil und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0740 US-Dollar gehandelt.
Mehrere Faktoren treiben die Rohölpreise nach oben: die Erwartung einer Unterversorgung in den kommenden Wochen und Monaten, die geopolitische Lage sowie der Hurrikan „Beryl“, der möglicherweise die Ölanlagen im Golf von Mexiko bedroht. Allerdings führte die Meldung über deutlich gestiegene russische Ölexporte zu Gewinnmitnahmen. Die neuesten API-Ölbestandsdaten waren insgesamt positiv: Während die Rohölbestände sanken, verzeichnete Benzin einen moderaten Anstieg.
Am Devisenmarkt gab es gestern keine größeren Schwankungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Der EU-Verbraucherpreisindex lag mit einem Anstieg von 2,5 Prozent im Juni im Rahmen der Erwartungen. Neue Arbeitsmarktdaten aus den USA deuten auf eine robuste Beschäftigungslage hin, was die US-Notenbank möglicherweise davon abhalten könnte, die Zinsen vorzeitig zu senken.
Die Heizölpreise in Deutschland werden heute voraussichtlich leicht sinken. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen ein Minus von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Trotz der Erhöhung der CO2-Abgabe zum Jahreswechsel und den aktuell höchsten Notierungen seit Mitte April bleiben die Preise immer noch deutlich unter dem Durchschnittswert der letzten zwölf Monate.