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Landmaschinenhersteller kämpfen mit Absatzproblemen

Die großen Hersteller von Landmaschinen in den USA sehen sich derzeit mit erheblichen Absatzproblemen konfrontiert. Viele Landwirte halten sich beim Kauf neuer Maschinen zurück, was unter anderem auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Handelszölle zurückzuführen ist. Diese Zölle belasten den Handel mit Getreide und Ölsaaten und haben zu einem Rückgang der Getreidepreise geführt, was den Druck auf die Branche weiter verstärken könnte.

Industrial NV und AGCO Corp. (Fendt), zwei führende Hersteller von Traktoren und , berichteten am 1. Mai von einem im ersten Quartal 2025. Beide Unternehmen wiesen darauf hin, dass die Nachfrage aus der Landwirtschaft schwach bleiben könnte. Dies könnte sich negativ auf den Absatz von Traktoren sowie Maschinen für , und Bodenbearbeitung auswirken.

Trotz dieser Eintrübung stiegen die Aktienkurse beider Unternehmen am Donnerstag deutlich: AGCO legte um bis zu 13 Prozent zu, CNH erreichte ein Plus von bis zu 8,7 Prozent. Dennoch blieben diese Zuwächse hinter dem Branchenprimus Deere & Co. zurück, dessen Aktien um bis zu 4,7 Prozent zulegten. Deere wird seine Geschäftszahlen später im Mai veröffentlichen, berichten US-Medien.

Seit dem Absatzhoch im Jahr 2022 befindet sich der Landtechnikmarkt unter Druck. Viele Hersteller haben ihre Produktionskapazitäten bereits reduziert, um Lagerbestände abzubauen. Gleichzeitig gehen Landwirte in den USA und Europa angesichts sinkender Getreidepreise von rückläufigen Einnahmen aus und verschieben daher Investitionen in Traktoren, Maschinen und Betriebsmittel wie Dünger.

AGCO verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 34 Prozent. Das Unternehmen hält weiterhin an seiner Umsatzprognose von rund 9,6 Milliarden US-Dollar für 2025 fest, warnte jedoch, dass mögliche Änderungen bei den Handelszöllen Auswirkungen haben könnten. CNH, bekannt für Marken wie Case IH und New Holland, rechnet damit, dass der Nettoumsatz im Agrarbereich 2025 um 12 bis 20 Prozent zurückgehen wird. Zuvor war das Unternehmen von einem Minus zwischen 13 und 18 Prozent ausgegangen.

Analysten des US-Portals farmprogress.com sehen das laufende Jahr möglicherweise als Tiefpunkt beim Absatz von Landtechnik. AGCO erwartet in diesem Jahr noch Zuwächse in Südamerika und im asiatisch-pazifischen Raum, bevor es in Nordamerika zu einer Erholung kommen könnte. Verstärkend wirken sich jedoch Chinas Vergeltungszölle auf US-Produkte aus, die die Absatzlage weiter verschärfen könnten.

US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins kündigte an, dass die Regierung über zusätzliche Hilfspakete für Landwirte nachdenkt. Bereits im März wurden erste Zahlungen in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar ausgezahlt, so farmprogress.com. AGCO rechnet jedoch nicht damit, dass diese Finanzhilfen kurzfristig zu einer Belebung der Nachfrage führen werden.

Ein weiteres Unsicherheitsmoment für die Branche sind die Entwicklungen bei autonomer und automatisierter Landtechnik. Diese Hightech-Maschinen können zwar die Arbeitskosten der Betriebe senken, sind jedoch oft mit hohen Anschaffungskosten verbunden. CNH reagierte zuletzt mit moderaten Preiserhöhungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich für Neubestellungen von Kunden und Händlern, die seit dem 1. Mai gelten.

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