Am Abend des 4. Juli kam es in der Produktionsanlage der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina im niederländischen Borculo zu einem schweren Zwischenfall. Eine Explosion ereignete sich während des Entladens eines Tankwagens. Dabei wurde eine orangefarbene Rauchwolke freigesetzt, die über dem Gelände sichtbar war. Trümmerteile schleuderten meterhoch in die Luft.
Nach Angaben des Unternehmens trat der Vorfall auf, als zwei chemische Substanzen im Inneren des Tanks miteinander reagierten. Die genaue Ursache wird derzeit von Fachleuten untersucht. FrieslandCampina hat erklärt, dass zum Zeitpunkt des Geschehens insgesamt 15 Beschäftigte auf dem Werksgelände anwesend waren. Diese wurden unmittelbar nach der Explosion evakuiert.
Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Notfallmaßnahmen griffen schnell, und die zuständige Feuerwehr war rasch vor Ort. Die anschließenden Aufräumarbeiten haben bereits begonnen, ein konkreter Termin für die Wiederaufnahme der Produktion ist derzeit jedoch noch nicht bekannt.
Um die Milchanlieferung der landwirtschaftlichen Betriebe in der Umgebung sicherzustellen, leitet FrieslandCampina die Rohmilch vorübergehend an andere Werke innerhalb des Unternehmensnetzwerks um. Die Versorgungskette bleibt somit aufrechterhalten.
Aus Sicherheitsgründen wurde die Bevölkerung im Umfeld des Werks über ein mobiles Warnsystem informiert. Die Behörden riefen dazu auf, in den Häusern zu bleiben, Fenster und Türen zu schließen sowie Belüftungsanlagen abzuschalten. Dies geschah, während die orangefarbene Dampfwolke über dem Gebiet hinwegzog.
Nach Angaben der Sicherheitsregion Nord- und Ostgelderland besteht inzwischen keine Gefahr mehr für die Anwohner. Die Feuerwehr führte umfangreiche Messungen durch. Diese ergaben, dass keine bedenklichen Rückstände am Boden festgestellt wurden. Auch die Dampfentwicklung hat sich vollständig aufgelöst.

