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Landtagswahl in Thüringen: Agrarpolitische Positionen der Parteien

Am 1. September wird in Thüringen eine Landtagswahl stattfinden, die bedeutende politische Veränderungen mit sich bringen könnte. Die verschiedenen Parteien positionieren sich mit spezifischen agrarpolitischen Schwerpunkten. Laut einer aktuellen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen führt die AfD mit 30%, gefolgt von der CDU mit 21%. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht an dritter Stelle mit 19%, während die bisher regierende Linke mit 15% auf Platz vier liegt. Die SPD steht mit 7% knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.

Die Linke setzt sich für eine nachhaltige Agrarwirtschaft ein, die den Schutz natürlicher Ressourcen, die Förderung regionaler Lebensmittelversorgung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft priorisiert. Sie befürwortet die Umstellung auf ökologische Anbaumethoden, faire Erzeugerpreise und Maßnahmen gegen Bodenspekulation. Ein spezifisches Agrarstrukturgesetz soll eingeführt werden, um landwirtschaftliche Flächen zu schützen und ökologische Methoden zu fördern. Die Linke steht gentechnisch veränderten Organismen kritisch gegenüber.

Die AfD verfolgt das Ziel, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Landwirtschaft, Umweltschutz und zu schaffen. Sie kritisiert die Agrarpolitik auf verschiedenen Regierungsebenen und möchte eine Überregulierung abbauen. Die Partei unterstützt die Bewirtschaftung von Grünland und Tierhaltung und spricht sich für eine Regulierung des Wolfsbestandes nach schwedischem Modell aus. Die AfD setzt sich zudem für die regionale Vermarktung und die Förderung von Mobilschlachtungen ein und steht der Gentechnik skeptisch gegenüber.

Die CDU strebt eine vielfältige Landwirtschaft an, die sowohl konventionelle als auch ökologische Betriebe einschließt. Sie unterstützt eine tiergebundene Landwirtschaft und die Digitalisierung in diesem Sektor. Die Partei möchte, dass Agrarproduktion Vorrang vor der Erzeugung erneuerbarer Energien hat und tritt Bodenspekulation entgegen. Sie fordert die Rücknahme von Kürzungen beim auf Bundesebene und plädiert für die Einführung einer steuerfreien Klimarücklage.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht möchte die Bürokratie in der Land- und reduzieren und finanzielle Unterstützung für Betriebe bieten, die sich an Klima- und Wetterextreme anpassen. Es setzt sich für die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und ein umfassendes Wildtiermanagement ein. Zudem sollen Junglandwirte und die landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung besonders gefördert werden.

Die SPD will die kritisch begleiten und stärker am Gemeinwohl ausrichten. Sie setzt sich für höhere Tierwohlstandards und ein verpflichtendes Tierwohllabel ein. Die Partei verspricht auch finanzielle Unterstützung für den Ökolandbau und möchte den Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Sie strebt eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung und eine Verbesserung der Position der Erzeuger in der Lebensmittelkette an.

Die Grünen fördern den Ökolandbau als vorrangiges Modell und planen, den Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln zu reduzieren. Sie wollen die Weidehaltung unterstützen und setzen sich für eine artgerechte Tierhaltung ein. Die Partei fordert ein Ende der Massentierhaltung und möchte die Haltungsbedingungen den Bedürfnissen der Tiere anpassen.

Die setzt sich für eine freie, nachhaltige und mittelständische Landwirtschaft ein. Sie möchte die Bürokratie abbauen und fordert mehr Subsidiarität in der Agrarpolitik. Die Partei unterstützt den Einsatz von Biotechnologie und grüner Gentechnik, sofern eine Kennzeichnungspflicht besteht.

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