Anzeige
 

Unterkühlter Sommer beeinträchtigt Erntebedingungen

Das derzeitige Wetter, geprägt von einem Tiefdruckgebiet über Westeuropa, stellt die Landwirte vor erhebliche Herausforderungen bei der Ernte. Der Mittwoch dieser Woche war mit Temperaturen zwischen 12 Grad in der Eifel und 19 Grad der kühlste Tag. In den kommenden Tagen wird es zwar wärmer, jedoch auch feuchter aufgrund von Südwestwinden. Die Böden im Süden und Nordwesten Deutschlands sind weiterhin ungewöhnlich feucht und vielerorts schwer zu befahren.

Eine Wetterbesserung ist jedoch in Sicht: Ab Mitte Juli sollen sich die Bedingungen für die Ernte verbessern. Das Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa wird sich voraussichtlich auflösen, was längere Phasen mit schönem und trockenem Sommerwetter ermöglicht. Lokale Gewitter könnten diese Phase allerdings zeitweise unterbrechen. Die zu feuchten Böden im Süden und Nordwesten sollen endlich abtrocknen, während im Osten vereinzelt Dürreprobleme auftreten könnten. Lang anhaltende Hitzewellen werden vorerst nicht erwartet, jedoch sind gegen Ende Juli und Mitte August heiße Tage möglich.

Der Spätsommer und Frühherbst versprechen ebenfalls angenehmes und warmes Wetter. Diese Entwicklung hängt jedoch stark von tropischen Stürmen ab, die entlang der amerikanischen Ostküste nach Nordosten ziehen könnten. Ihre Überreste könnten kräftige Tiefdruckgebiete verursachen, während Hochdruckgebiete über Mitteleuropa dominieren. Sollten die Stürme jedoch über dem Atlantik Richtung Azoren ziehen, könnten sie Wolken und Regen nach West- und Mitteleuropa bringen.

Der erste Monat des klimatologischen Sommers war für viele Regionen Deutschlands eher untypisch. Die offiziellen Wetterdaten zeigen einen wechselhaften und zu feuchten Juni, insbesondere im Süden, wo lokal bis zu 300 Liter pro Quadratmeter Regen fielen. Im mittleren und nordöstlichen Teil Deutschlands war es hingegen teilweise zu trocken. Insgesamt war der vergangene zwölfmonatige Zeitraum der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Sonnenstunden lagen ebenfalls unter den Normwerten, besonders im feuchten Süden, was den Eindruck eines unterkühlten Monats verstärkte. Die Temperaturen entsprachen jedoch weitgehend den Durchschnittswerten der letzten 30 Jahre, mit leichten Abweichungen je nach Region.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Flufenacet verschwindet – Alternativen werden knapper

Der Wirkstoff Flufenacet steht im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung. Wer noch Zugriff auf diesen Wirkstoff hat, sollte ihn bis zum...

Agrarhändler fordern zentrale Zulassungsstelle

Der Agrarhandel dringt auf eine Bündelung der Verfahren bei der Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln. Der Verband der Agrarhändler mahnt vor den Folgen ineffizienter...

Mehr Spielraum im Kampf gegen Glasflügelzikade

Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt Landwirten durch eine Lockerung der GLÖZ 6-Bestimmungen größeren Handlungsspielraum im Umgang mit der Schilf-Glasflügelzikade ein. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat...

BASF bereitet neue Pflanzenschutzmittel für 2026 vor

Mehr als 7,5 Milliarden Euro umfasst derzeit die Innovationspipeline von BASF. Verzögerungen bei den Zulassungsverfahren in Deutschland und der EU sorgen jedoch...

Maisanbaufläche in Deutschland sinkt weiter

Die Anbaufläche für Mais in Deutschland nimmt weiter ab. Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass nur noch rund 2,45 Millionen Hektar...