Die aktuelle Wetterentwicklung mit steigenden Temperaturen ermöglicht Landwirten derzeit noch, notwendige Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Unkräuter im Rapsanbau durchzuführen. Voraussetzung ist allerdings die Befahrbarkeit der Flächen.
Gegen vorhandenen Ackerfuchsschwanz können Landwirte Focus Ultra mit 2,5 l/ha plus Dash mit 1,0 l/ha (als Focus Aktiv Pack) anwenden. Allerdings muss beachtet werden, dass die Wirksamkeit zu diesem späten Zeitpunkt bereits stark eingeschränkt ist. Positiv zu vermerken bleibt, dass diese Behandlung gleichzeitig Ausfallgetreide beseitigt. Zur gezielten Bekämpfung von Ausfallgetreide eignen sich alternativ FOP-Produkte wie Flua Power mit 0,8 l/ha oder Gramfix mit 1,25 l/ha, wobei jeweils Access mit 1,0 l/ha zugesetzt werden sollte.
Starker Befall mit Kamille und Kornblume lässt sich mit Lontrel 600 (0,2 l/ha) oder Vivendi 100 (1,0-1,2 l/ha) bekämpfen, jeweils unter Zugabe von Access (1,0 l/ha). Sofern zusätzlich Klettenlabkraut auftritt, empfiehlt sich bis zum Entwicklungsstadium BBCH 50 (Knospe dicht von Blättern umschlossen) der Einsatz von Effigo mit 0,35 l/ha. Wichtiger Hinweis: Spätere Anwendungen vertragen die Pflanzen nicht gut. Außerdem darf Effigo keinesfalls mit Gräserherbiziden gemischt werden!
Eine breitere Wirkung erreicht Korvetto mit 1,0 l/ha, das neben den Effigo-Zielunkräutern auch gegen Storchschnabel und Taubnessel wirkt und besser verträglich ist. Jedoch ist die Anwendung nur bis zur Knospenbildung möglich. Bei Mitteln wie Lontrel oder Vivendi muss beachtet werden, dass sie für eine zuverlässige Wirkung höhere Temperaturen über 12°C benötigen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist zudem darauf hin, dass nach einer Herbstanwendung von Runway im Frühjahr keine Clopyralid-haltigen Produkte mehr eingesetzt werden dürfen (Auflage NG350).